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In diesem Ausschnitt bricht der Prinz zu seinem Lustschloss nach Dosalo auf, möchte vorher aber noch Emilia in der Kirche ansprechen. Er lässt die Kutsche rufen, als sein rat Camillo Rato gemeldet wird . Dieser tritt ein und der Prinz übergibt ihm die morgendlichen Geschäfte. Das noch zu unterschreibende Todesurteil enthält ihm Rato vor, da der Prinz in eile ist und es ungesehen zu unterzeichnen gedenkt.
Das Gespräch ist relativ kurz, der Prinz gibt Anweisungen weiter, die er zuvor unterschrieben hat, der Kammerdiener nimmt sie entgegen und reicht dem Prinzen ein Todesurteil zur Unterschrift. Überrascht und entsetzt von der enthusiastischen Bereitwilligkeit des Prinzen, jemandes Tod zu bestimmen hält dieser das Dokument zurück und behauptet er habe es vergessen und es sei sowieso nicht eilig.
Der Prinz wird in diesem Gespräch als mittlerweile absolut fahrig und verantwortungslos dargestellt , da er Staatsgeschäfte bereits zum zweiten Mal im ersten Akt (bez. Des zu Beginn des Stückes und hier wiederholten Antrages einer Emilia Bruneschi, den er nur ihres Namens wegen gewährt) vernachlässigt und gedankenlos abhandelt. Wobei seine Nachlässigkeit diesmal um einiges gewichtiger ist, denn immerhin ist er bereit nebenher ein Menschenleben zu beenden.
Dies sagt einiges über den Charakter des Prinzen aus, denn ein kühl handelnder Mensch, der seine Verantwortung gegenüber seinen Untertanen begriffen hat, würde nicht so handeln, egal wie "verliebt" oder besser angetan er von einer Frau wäre.
Der Prinz nimmt sich selbst, sein kurzes Begehren, um einiges wichtiger als die Angelegenheiten seines Volkes und das Leben einzelner. Er scheint schnell seine Meinung zu ändern, denn die Gräfin war schneller wieder passé als der Maler ein Porträt malen konnte.
Camillo Rota hingegen scheint recht besonnen und ruhig zu sein, untertänig, höflich aber dennoch eigenmächtig genug um seine Moral vor sich selbst zu rechtfertigen und zu verteidigen in dem er verhindert , dass der Prinz ohne Überlegung das Todesurteil unterschreibt. Dafür belügt er auch den Prinzen, der ihm eigentlich vorgesetzt ist und weswegen man theoretisch eine ungeprüfte Untergebenheit und nicht die moralische Prüfung von Handlungen erwarten würde.
Erst durch Camillo Rota wird besonders deutlich, wie absurd das Verhalten des Prinzen ist. Er scheint grundsätzlich kein grausamer Herrscher zu sein, der ohne weiteres Todesurteile abzeichnet, denn sonst würde der Kammerdiener nicht in der Art entsetzt und angeekelt sein.
Der Kammerdiener weckt vielleicht ein Publikum das bis dahin nur die Liebesgeschichten des Prinzen verfolgt aus der sanften Umhüllung einer evtl. tragischen Liebesgeschichte und reißt es in die Richtung eines kritischen Zuschauers, dem deutlich wird, wie absurd und falsch das Verhalten der Personen ist.
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