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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

1984 -george orwell zusammenfassung


1. Drama
2. Liebe

Zusammenfassung Der Hauptprotagonist Winston Smith (Anspielung an den Vornamen Churchills) ist 39 Jahre alt, nicht besonders attraktiv, schmächtig und unauffällig. Er arbeitet im Wahrheitsministerium, wo er in der Abteilung für Geschichtszeugnisse (records, alle virtuellen Zeugnisse, d.h. die elektronischen Archive) arbeitet. In der fiktionalen Welt des Buches ist die Privatsphäre abgeschafft. Überall gibt es sogenannte Telescreens, die nicht nur ständig alles mit Mikrofonen und Videokameras beobachten, sondern auch noch unablässig Kriegspropaganda für den \"grossen Bruder\" abspulen.

     Dies ist der Code, die Personifizierung eines Diktators. Wahr ist, was Big Brother als wahr definiert. Dem Volk wird eingetrichtert, dass alles immer schon so war, wie es jetzt ist. Auch nur ansatzweise diese Sichtweise in Frage stellendes wird aus Zeitschriften und Büchern und damit aus dem Gedächtnis der Menschen systematisch entfernt. Smith selbst ist an diesem Prozess beteiligt, besteht doch seine Arbeit im Ministerium konkret darin, kontinuierlich alte Fakten so zu verfälschen, dass sie sich mit den aktuellen politischen Direktiven decken. Das MiniTrue, wie die Abkürzung für das Ministry of Truth lautet, stellt sich schnell als gemeiner Euphemismus heraus: seine Domäne ist in Wahrheit die Massenbeeinflussung und Meinungserzeugung.

     Das Ministry of Peace organisiert die permanenten Kriegsanstrengungen, denen der ganze Staat offiziell dient. Das Ministry of Plenty schmeisst die Wirtschaft und hat meistens Rationisierungen zu verkünden (plenty: Überfluss!). Das Ministry of Love schliesslich koordiniert die Rechtssprechung (engl. law!) und den Parteiterror. Nach aussen hin verhält sich Winston ganz normal, aber in Gedanken lehnt er sich gegen den autoritären Staat auf. Er kauft sich heimlich ein Tagebuch, in das er seine Gedanken zu schreiben beginnt.

     Dabei versucht er immer, sich vom Televisor abzuwenden, sein Heft im toten Punkt der Kamera zu halten. Winston ist zwar verheiratet, hat aber keine Ahnung, was mit seiner Frau ist. Er lebt allein in einer Wohnung. Liebe ist im Staat sowieso unerwünscht und man könnte sagen, dass Kinder nur aus Pflicht gezeugt werden. Bei einer Versammlung aller Mitarbeiter seiner Abteilung zum sogenannten \"Zwei- Minuten-Hass\", der sich gegen Goldstein und dessen gefürchtete Untergrundorganisation, die «Brotherhood» richtet, entdeckt er ein junges Mädchen von ungefähr 27 Jahren, das sich hinter ihn setzt. Er fühlt sich irgendwie beobachtet und vermutet sogar, sie sei bei der gefürchteten Gedankenpolizei.

     Diese Vermutung bestärkt sich noch. Eines Tages geht er heimlich wieder in den Antiquitätenladen von Mr. Charrington, in dem er auch sein Tagebuch gekauft hat. Eigentlich ist dies den Angestellten in den Ministerien nicht gestattet, weil der Laden in einem Elendsviertel liegt und man sich dort nicht aufhalten darf. Im Laden kauft er einen Briefbeschwerer und unterhält sich mit dem Besitzer. Der zeigt ihm ein Zimmer im Obergeschoss, dass er früher mit seiner Frau bewohnte.

     Dort scheint es nicht einmal einen Televisor zu geben. Winston gefällt es dort sofort. Und als er den Laden verlässt, begegnet ihm wieder die junge Frau und er hat höllische Angst, dass sie ihn bespitzelt. Wer bei der Partei nämlich in Ungnade fällt, wird zur Unperson erklärt und alle Beweise seiner Existenz (sämtliche Urkunden, alle Zeitungsartikel etc.) würden getilgt oder abgeändert. Und was einem im Keller Nr.

     101 des MiniLuv dann physisch genau passiert, hört man nur von Gerüchten. Im zweiten Teil nimmt die Julia-Episode ihren Lauf. Als Winston Julia bei der Arbeit wieder begegnet, fällt sie gerade hin. Er will ihr aufhelfen, da ihr Arm verletzt scheint. So gelingt es ihr, ihm einen Zettel zuzustecken. Sogar diesen muss Winston heimlich lesen und überrascht wird auch der Leser durch die schlichte Botschaft: «Ich liebe dich».

     Nun versucht Winston natürlich, Julia näherzukommen. Doch ist das in einem diktatorischen Staat, der für Gefühle nichts übrig hat, schwer zu arrangieren. Heimlich müssen die beiden in einer Menschenmenge fast ohne die Lippen zu bewegen einen Treffpunkt ausmachen. Julia und Winston fühlen sich gezwungen, sich immer an verschiedenen Orten zu treffen, z.B. auf einer einsamen Waldlichtung, wo sie annehmen, dass es keine Telescreens gibt.

     Schliesslich entschliessen sie sich, sich im Zimmer bei Mr. Charrington zu treffen. Dort fühlen sie sich unbeobachtet. Auch Julia scheint nur nach aussen hin für die Partei zu sein. Nach einem verschwörerischen Zwinkern, wagt Winston Kontakt mit O\'Brien, einem Mitglied der Inneren Partei, aufzunehmen. Winston glaubte nämlich schon länger, dass dieser eigentlich ein Mitglied der Brotherhood sei.

     Diese Annahme scheint sich zunächst zu bestätigen, als O\'Brien Julia und Winston zu sich einlädt, wo er dies auch zugibt. O\'Brien erzählt ihnen einiges über die Organisation und sie müssen allerlei Fragen beantworten, z.B. ob sie dafür töten oder Selbstmord begehen würden; kurzum was sie bereit wären, gegen die Partei zu tun. Das Pärchen bekennt, zu allem bereit zu sein. Einzig die Frage, ob sie sich auch trennen und einander nie wiedersehen würden, verneinen sie.

     Wenig später lässt O\'Brien Winston heimlich \"das Buch\" übergeben. Einige Kapitel davon sind in Orwells Roman enthalten; es handelt sich um die theoretischen Grundlagen der Machtpolitik, wie sie die Big-Brother- Diktatur ausübt. Kurz darauf, als Julia und Winston wieder im Zimmer bei Mr. Charrington sind, bricht alles zusammen: Hinter einem Bild ist ein Televisor versteckt. Durch das Fenster kommen uniformierte Männer ins Zimmer und etwas später erscheint Mr. Charrington, der sich als Mitarbeiter der Gedankenpolizei entpuppt.

     Seit diesem Ereignis hat Winston Julia nicht mehr gesehen. In seiner Haft bekommt er nur wenig zu essen. Als er sich einmal im Spiegel sieht, erkennt er die abgemagerte und fast zahnlose Gestalt kaum wieder. Er ist mit anderen Gefangenen in einer Zelle, wird aber oft verhört - meistens von O\'Brien, der sich als loyales Mitglied der Inneren Partei entpuppt. Doch es bleibt nicht beim Verhör; es werden furchtbare Foltermethoden eingesetzt. Zum Beispiel wird Winston auf einem Stuhl festgeschnallt und wird manipuliert, muss möglichst das sagen, was O\'Brien von ihm erwartet.

     Wenn er dies nicht tut, stellt O\'Brien eine Skala nach oben und Winstons Körper wird bis zum absoluten Maximum gestreckt. So befiehlt ihm O\'Brien nicht nur zu glauben, sondern überzeugt zu sein, 2 und 2 gebe 5. Wenn es die Partei wolle, könne es auch 6 oder 7 sein. Doch die furchtbarste Folter erfährt Winston im Kellerraum. Was eigentlich im Zimmer 101 passiert, weiss keiner der Gefangenen. Aber alle wissen, dass es das Schlimmste ist.

     Das Schlimmste ist individuell; jedem Mensch wird dort das für ihn Schlimmste auf der Welt vorgesetzt. Da dies für Winston Ratten sind, setzt man ihn einer Unzahl hungriger Nager aus. Ihn ergreift eine immense Panik, so dass er schliesslich schreit, sie sollen Julia nehmen, nicht ihn. Er hat sie verraten, obwohl sie sich doch geschworen hatten, dies nie zu tun. Nachdem er aufgehört hat, als Individuum zu existieren, wird er frei gelassen. Im Grossen und Ganzen lebt er seitdessen wieder normal, arbeitet wieder und trifft auch Julia noch einmal.

     Sie haben sich aber nichts mehr zu sagen, gestehen sich nur, dass sie jeweils den anderen verraten haben und trennen sich. Das Buch endet mit den Worten: «Er hatte den Sieg über sich selbst errungen. Er liebte den Grossen Bruder.»

 
 

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