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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Verdauung und leistungsfähigkeit



Eine gesunde Verdauung ist wichtiger als große Muskelkraft. Das kann jeder Athlet bestätigen, der unter Verdauungsstörungen oder gar unter einer Durchfallerkrankung gelitten hat. Dann geht nämlich die ganze, mühsam erworbene Form verloren. Sportliche Belastung und Verdauung stehen von der nervalen Steuerung her in einem gewissen Gegensatz: Die Leistung wird gefördert durch das parasympathische Nervensystem.




Obwohl während der Belastung das sympathische Nervensystem dominiert, laufen die Verdauungsvorgänge weiter, so dass auch während großer körperlicher Belastungen die Aufnahme von Nährstoffen durch die Darmwand möglich ist. Dennoch sollte man berücksichtigen, dass die Verdauungstätigkeit nicht so optimal wie in Ruhelage funktioniert. Deshalb sollte man vor und während einer Belastung nur leicht verdauliche Nahrung in geringen Mengen zu sich nehmen, die letzte größere Mahlzeit am besten zwei bis drei Stunden vor dem Start.




Nicht eindeutig abzuschätzen ist die durch die Verdauungsarbeit verbrauchte Energie; sie geht auf jeden Fall dem Leistungsstoffwechsel verloren. Außerdem sammelt sich bei erhöhter Verdauungstätigkeit vermehrt Blut in den Verdauungsorganen, das dann der arbeitenden Muskulatur fehlt. Die größte Kreislaufbelastung durch die Verdauungsarbeit findet ca. 90 Minuten nach Kohlenhydratmahlzeiten, aber erst vier bis fünf Stunden nach großen Eiweißmahlzeiten statt. Ein überfülltes und überlastetes Verdauungssystem ist also auf jeden Fall ungünstig für die Entfaltung der sportlichen Leistungsfähigkeit.




Aber auch das Gegenteil ist ungünstig, nämlich mit vollkommen leerem Magen an den Start zu gehen. Es kann dann zu krampfartigen Schmerzen, Übelkeit und einem Leeregefühl in der Magengegend kommen. Die genaue Ursache für solche unangenehmen Empfindungen ist noch nicht sicher bekannt. Es könnte sich aber um sog. Hungerkontraktionen des Magens handeln, möglicherweise verbunden mit einem Absinken des Blutzuckers.




Nach der körperlichen Belastung bleibt das sympathische Nervensystem noch mehr oder minder lange dominierend, je nachdem, wie intensiv und erschöpfend die Belastung war. Der Organismus bleibt im Alarmzustand, das Verdauungssystem ist noch weitgehend ruhiggestellt. Die Verdauungssäfte werden nur in geringen Mengen produziert, der Mund ist trocken. Der Speichelfluss hat noch nicht eingesetzt. Auch der Appetit kommt erst langsam . Wenn man jetzt schon einen große Mahlzeit zu sich nehmen würde, wäre die Verdauung noch nicht optimal vorbereitet, so dass es leichter zu Verdauungsstörungen kommen könnte. Auch sollte man wissen, dass der Magen nach Belastungen besonders empfindlich gegen kalte Getränke und Speisen ist.




Ideal zur Essensaufnahme ist eine ruhige Atmosphäre, eine gewisse innere Ruhe. Eine innere harmonische Einstellung, bewusstes Essen, gründliches Kauen und die richtige Auswahl der Nahrungsmittel sind die besten Voraussetzungen für die nachfolgende gesunde Verdauung (wenn im Stuhl keine verdaulichen Nahrungsreste erscheinen).

 
 

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