Pflanzen sind vielzellige Organismen mit eukaryontischen Zellen (Zellen mit einem Zellkern); ihre Zellen sind von mehr oder weniger festen und versteiften Zellwänden umgeben, die hauptsächlich aus Cellulose bestehen. Die Zellmembranen von tierischen und pilzlichen Zellen sind dagegen in der Regel weich und flexibel. Das wichtigste Merkmal von Pflanzen ist ihre Fähigkeit zur Photosynthese, mit der sie die Energie des Sonnenlichtes in chemische Energie umwandeln - ein Vorgang, der in den grünen, Chlorophyll enthaltenden Zellorganellen stattfindet, die man als Chloroplasten bezeichnet. Pflanzen sind daher bei der Ernährung autotroph, also nur von anorganischen Bestandteilen der Umgebung wie mineralischen Nährstoffen und Wasser abhängig, im Gegensatz zu den sich heterotroph (von organischer Substanz) ernährenden Tieren und Pilzen. Einige wenige Pflanzen haben ihre Fähigkeit zur Photosynthese im Lauf der Evolution zwar verloren, da sie sich an spezielle Umweltbedingungen angepasst haben und zu Saprophyten (Pflanzen, die sich von toter organischer Materie ernähren) oder Parasiten (Pflanzen, die sich von lebender organischer Materie ernähren) geworden sind; in ihrem Aufbau zeigen sie allerdings deutlich, dass es sich dennoch um Pflanzen handelt.
Pilze sind eukaryonte Organismen; in ihrem Aussehen und der Morphologie sowie aufgrund ihrer Unbeweglichkeit hat man sie lange zu den Pflanzen gestellt. Heute werden sie jedoch in ein eigenes Reich gruppiert, da sie kein Chlorophyll und keine Plastiden aufweisen und weil ihre Zellwände keine Cellulose, sondern Chitin enthalten, ein Material, das bei Pflanzen nicht vorkommt. Pilze nehmen ihre Nahrung - tote oder lebende organische Materie - durch Absorption auf. Als Speicherstoff dient ihnen Glycogen, wogegen Pflanzen Stärke zur Speicherung benützen.
Das Tierreich besteht ebenfalls aus eukaryontischen Vielzellern; sie ernähren sich wie die Pilze von organischen Stoffen, die sie jedoch durch Mundöffnungen aktiv aufnehmen; sie besitzen keine Zellwände, nehmen äußere Sinnesreize häufig mit definierten Organen wahr und können sich - zumindest in bestimmten Entwicklungsstadien - frei bewegen.
Ob die verschiedenen Algengruppen zum Pflanzenreich gehören oder nicht, oder nur gewisse Gruppen von Algen, wird von den Biologen unterschiedlich beurteilt. Rechnet man Algen zu den Pflanzen, so bezeichnet man sie zusammen mit den Moosen als Niedere Pflanzen oder Thallophyten (einfach gebaute Pflanzen ohne Ausbildung der echten, für die Höheren Pflanzen typischen Organe), im Gegensatz zu den Höheren Pflanzen oder Kormophyten (Gefäßpflanzen), unter denen man die Farne und Samen- bzw. Blütenpflanzen versteht. Die überwiegende Zahl der Algen ist wie die Pflanzen zur Photosynthese befähigt; im Gegensatz zu diesen gibt es bei den Algen jedoch mehrere, chemisch verschiedene Pigmenttypen. Viele Algen haben einen echten Zellkern und sind daher eukaryonte Organismen; es gibt sowohl vielzellige als auch einzellige Algen, wobei die Vielfalt im Aufbau und damit die Zugehörigkeit zu höheren Verwandtschaftsgruppen vor allem bei den einzelligen Algen strittig ist. Wegen der Verschiedenartigkeit der Pigmenttypen, der Zellwandarten und ihrer äußeren Gestalt rechnet man die Algen heute jedoch zwei getrennten Reichen zu, zu denen im Übrigen eine Vielzahl pflanzenähnlicher und anderer Organismen gehören, die nicht unbedingt eng verwandt sind. Grünalgen werden allgemein als entwicklungsgeschichtliche Vorfahren der Höheren Pflanzen angesehen, da ihr Chlorophyll, ihre Art der Zellwände und andere Einzelheiten des Zellaufbaus denen der Pflanzen ähnlich sind.
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