Die Knochenfische sind die modernen Vertreter der Fischwelt. Sie haben eine Jahrmillionen lange Entwickelung hinter sich. Neben Salmlern sind die Welse die ältesten der stammesgeschichtlichen Knochenfische. Man kann nicht genau sagen wie alt diese Welse sind, aber Fossilfunde weisen auf ein Mindestalter von 40-60 Millionen Jahren hin. Bei genauer Untersuchung dieser Funde wurde allerdings festgestellt, dass es schon Vorgänger gegeben haben muss, da die Funde schon sehr gut entwickelt waren. Geschätzt wird, dass die Welse vor 100 Millionen Jahren das erste Mal auf der Erde lebten.
Dies erklärt auch die Verbreitung, die sich über Afrika, Südamerika und Indien erstreckt. Das lässt darauf schließen, dass die Welse schon gelebt haben, als der Urkontinent Gondwanaland noch bestand. Bis heute wurden noch nicht alle Welsarten entdeckt, da in Südamerika noch viele neue Funde gemacht wurden und sich dadurch immer neue Erkenntnisse über diese Tiere ergeben. Nur im kalten Norden fehlen sie ganz, da sie dort nicht überleben können. Auch Australien ist ein weniger stark besiedeltes Gebiet. Die Welsarten die man dort finden kann sind sekundär, was bedeutet das sie aus dem Meer ins Süßwasser eingewandert sind.
Aus diesem Grund gibt es in Australien auch keine Salmler, weil diese früher nicht ins Meer eingewandert sind. Daher leben die meisten Welse im reinen Süßwasser, was die Haltung im Aquarium um vieles erleichtert. Etwa 60% aller bekannten Welse (ca. 1500 Arten) leben in Südamerika. Dort bietet der Amazonas an vielen Stellen sehr gute Lebensräume für Welse, da es dort sehr viele Mischwasserzonen gibt, in denen 2 verschiedene Wasserzonen aufeinander laufen, z.B.
Weißwasser und Schwarzwasser bzw. Klarwasser. Durch diese Mischung wachsen die Algen besser und schneller. Dadurch wird der Amazonas zu einem wahren Paradies für Fische und Welse. Besonders die Zierfischfänger machen am Amazonas die meiste Beute. Viele Leute behaupten, dass dadurch der Fischbestand (Welsbestand)gefährdet ist, aber nach Regenzeiten sterben Millionen von Fischen und Welsen, weil diese auf dem nun austrocknenden Boden kein Wasser mehr finden und es doch eigentlich keinen Unterschied macht ob die Fische nun sterben oder in Aquarien gehalten werden.
Daher ist eigentlich jedem Klar, dass die Welse nicht in völlig ausgetrockneten Gegenden zu finden sind, aber einige Arten haben Strategien entwickelt um selbst in kleinsten Schlammpfützen zu überleben, bis z.B. die nächste Regenzeit kommt. In Mittelamerika und der Karibik sind auch viele Welse vertreten, kommen aber eher selten in den Deutschen Handel. Daher bringen sich auch viele Aquarianer Welse mit, wenn sie in den Urlaub fahren. Ursprünglich sind in Nordamerika nur Katzenwelse beheimatet, da sie sich gut an verschiedene Bedingungen anpassen.
Sie kommen besonders häufig in den subtropischen Gebieten um Florida vor, sind aber auch in der Umgebung der Großen Seen zu finden, wo das Klima ungefähr dem aus Europa entspricht, also eher kälter ist. Katzenwelse sind daher auch für die Freilandhaltung zu gebrauchen, aber die Einbürgerung in Deutsche Seen hat nicht funktioniert.
|