6.1 Medikamente
Bei einer schweren Form der Depression wird heutzutage meistens erstmal mit Medikamenten behandelt, um die Krankheit so weit einzudämmen, daß der Patient in der Lage ist, eine Psychotherapie zu machen.Medikamente, die eine stimmungsaufhellende oder beruhigende Wirkung haben, nennt man Psychopharmaka. Im Falle einer Depression wird mit Antidepressiva gearbeitet. Diese Medikamente wirken auf den Stoffwechsel im Gehirn und regulieren die Botenstoffe. Bei nicht erkrankten Menschen erzielen sie daher keine Wirkung.
6.2 Kognitive Therapie
Die kognitive Therapie geht davon aus, daß Gefühle und Handlungen eines Menschen auf seine Gedanken und Einstellungen zurückzuführen sind. Durch die kognitive Therapie soll der Patient seine fehlerhaften Gedankengänge erkennen, überprüfen und korrigieren. Die kognitive Therapie dauert in der Regel 12 Wochen und gilt als sehr erfolgreich.
6.3 Verhaltenstherapie
Gemeinsam mit dem Patienten erstellt der Therapeut einen Tages- und später einen Wochenplan. Der Patient schreibt jeden Tag genau auf, was er gemacht hat und was er dabei gefühlt hat. Der Patient soll erkennen, daß er für sein Handeln selbst verantwortlich ist.
6.4 Familientherapie
Die Familie soll erkennen, wie sie dem Depressiven Familienmitglied helfen kann, seine unbewußten Konflikte zu lösen.
6.5 Psychodrama
Das Psychodrama, das auf J.L. Moreno zurückgeht, ist von spontanen Rollenspielen von Kindern abgeleitet. Der Ablauf des Psychodramas liegt darin, daß Konflikte und Problemsituationen mit Hilfe des Therapeuten und den anderen Gruppenteilnehmern in Handlungsszenen umgesetzt werden, in Variationen durchgespielt werden und anschließend im Gespräch nachbearbeitet werden.
6.6 Spieltherapie
Bei Kindern wird oft die Spieltherapie angewandt. Hier werden Kindern Spielmaterialien vorgesetzt, durch die unbewußte Konflikte deutlich gemacht werden sollen.
6.7 Elektrokrampftherapie (EKT)
Eines der wirksamsten Verfahren zur Behandlung von Depressionen ist die EKT.Hierbei wird ein künstlicher Krampfanfall durch einen kurzen Stromstoß ausgelöst. Der Patient enthält verteilt über 3 Wochen 9-12 Anwendungen. Bei der Mehrzahl der Patienten kann damit eine langandauernde depressive Phase unterbrochen werden.
6.8 Schlafentzug
90% der depressiv erkrankten Menschen leiden an Schlafstörungen. Bei der Schlafentzugstherapie bleibt der Patient eine Nacht und den darauffolgenden Tag wach. Allerdings bleibt der Effekt der danach abklingenden Depression nur 1-2 Tage.
6.9 Lichttherapie
Die Lichttherapie wird bei Menschen mit saisonal bedingten Depressionen, den sogenannten Winterdepressionen, angewandt. Bei dieser Therapieform wird der Patient 1 Woche lang vormittags für 30-40 Minuten 2.500-10.000 Lux Licht ausgesetzt.
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