Die erste schriftliche Aufzeichnung des chinesischen Gelehrten Lu-Yu über das legendäre Kraut aus dem Reich der Mitte und die Art seiner zeremoniellen Zubereitung stammt aus dem Jahre 780 nach Christi. Außer Salz lehnte er alle Zugaben zum Tee ab. Auch in Japan kannte man den Tee bereits im ersten Jahrtausend. Schon 729 n. Chr. bot Kaiser Shomu seinen Gästen das edle Getränk an. Und der japanische Reisende Eizai-zenjis brachte es während der Sung-Periode (960-1280) aus China mit nach Japan.
Außer Japan gibt es kein Land, in dem das Teetrinken heute noch einen derart hohen Stellenwert im Alltagsleben einnimmt. Vor allem die japanische Tee-Zeremonie (Chá-no-yu), die uns überliefert ist, ist Ausdruck der engen Verbindung zwischen Tee und japanischer Lebensart.
Um das Jahr 900 brachte ein arabischer Handelsreisender zum ersten Mal die Kunde vom bisher unbekannten China-Getränk nach Europa.
Aber erst 1610 traf an Bord eines Schiffes der Holland-Ostinidien-Kompanie die erste Teeladung aus Macao/China in Europa ein. Noch zu Beginn unseres Jahrhunderts wurde die Heilwirkung des Tees in den Vordergrund gestellt. Über Holland, wo sich Tee schnell zum beliebtesten Getränk aller Bevölkerungsschichten entwickelte, gelangte das Exoticum Mitte des 17. Jahrhunderts an den Hof Ludwigs XIV. Der gichtgeplagte Sonnenkönig erhoffte sich von dem bernsteinfarbenen Trank Linderung seiner Leiden. Er hatte erfahren, dass derartige Gebrechen weder in China noch in Japan bekannt waren. Im deutschsprachigen Raum gehörte Tee erst im Biedermeier zum guten Ton in den Salons. Etwa um 1670 bemächtigte sich die wenige Jahre zuvor gegründete British East India Company aufgrund umfangreicher britischer Kolonien des ersten Tee-Monopols.
1765 kam der Aufstieg des exotischen Aufgusses zum britischen Nationalgetränk.
Auch heute noch ist England bezüglich des Teekonsums in Europa die Tee-Nation par excellance.
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