Durch den Anbau der meisten Kulturpflanzen in Monokulturen wurde für einige Tier- und Pflanzenarten ein optimales Nahrungsangebot geschaffen. Sie konnten sich in Massen entwickeln, zumal natürliche Feinde in den meisten Fällen fehlten. Starke Ernteeinbußen waren die folge. Diese Schädlinge stehen in Nahrungskonkurrenz zum Menschen oder spielen als Überträger von Krankheitserregern eine Rolle.
Die hauptsächlich verwendeten Mittel gegen Schädlinge (Biozide oder Pestizide) sind Insektizide (gegen Insekten), Nematizide (gegen Fadenwürmer), Fungizide (gegen Pilze) und Herbizide (gegen Unkräuter).
Schädlingsbekämpfungsmittel vernichten aber nicht nur Schädlinge, sondern auch viele unschädliche oder nützliche Lebewesen, u.a. die Bodenfauna, deren Tätigkeit für Humusbildung und Bodenlockerung bedeutsam ist. Sie verringern also die Artenzahl weiter, so daß die Wahrscheinlichkeit von Populationswellen steigt und folglich weiterer Biozideinsatz erforderlich ist. Zudem werden manche Biozide erst nach längerer zeit mikrobiell abgebaut, zum teil zu gesundheitlich nicht unbedenklichen Endprodukten. Weil die Biomasse von einem Glied der Nahrungskette zum anderen ständig abnimmt, reichern sich all diejenigen Schadstoffe in der Nahrungskette an, die vom Organismus nicht zersetzt oder ausgeschieden werden können. Dazu gehörten z.B., auch das früher verwendete DDT und das Quecksilber. Im Endglied der Nahrungskette - das ist oft der Mensch - erreichen solche Schadstoffe ihre höchste Konzentration. Da aber Schädlingsbekämpfung notwendig ist, um die ständig wachsende Menschheit zu ernähren, muß die Verwendung der chemischen mittel nach Möglichkeit auf rasch abbaubare, selektiv nur den Schädling betreffende Stoffe beschränkt werden. Solche Stoffe senken die Artenzahl des Ökosystems nicht.
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