- "es stinkt" ist nie eine neutrale Äußerung, sondern ein affektiver Vorgang (z.B. um zu warnen)
- unmittelbare Auslösung einer Wertung gut/schlecht oder positiv/negativ
- "es riecht gut" schatet die Motivation ein
- Das Riechvermögen für Schwefelwasserstoff läßt im Alter nach, deswegen steigt hier auch die Gefahr von Vergiftungen
Durch Geruchssinn ausgelöst:
1. Aversion (Ablehnung) und Appetenz (Anzehung) ist über Geruchsseite gesteuert.
Aversion: bitter, faulig, stinkend
Appetenz: blumig, süß
2. Geruch zu erkennen ist primär ungelerntes Verhalten
3. Beispiele:
. Käse holt man längere Zeit vor dem Essen aus dem Kühlschrank, damit durch die Wärme mehr Geschmacksstoffe abgegeben werden = Geruch trägt zum besseren Geschmack bei b.h. eigentlich schmeckt etwas nicht besser, sondern es riecht besser.
. Bei Hunger geht von Essen Wohlgeruch aus, wenn man satt ist, kann der gleiche Geruch allerdings auch abstoßen, d.h. das Verhalten bezüglich des Geruchs ist vom Kontext abhängig.
(entnommen aus dem Otto- Kataog; Version Februar 1993, modifiziert mit Hilfe der Karteikarten).
1) An unbekannten Speisen wird zunächst gerochen, bevor sie probiert werden.
2) Wenn nicht sicher ist, ob eine bekannte Speise verdorben ist (Hackfleisch, Eier, Milch), so wird mensch gut daran tun, vor dem Probieren eine Nase zu riskieren.
3) Ist mensch erkältet, so funktioniert zwar der Geschmackssinn noch, trotzdem schmeckt es schlechter, weil die Interaktion mit dem Geruchssinn in der verstopften Nase ausfällt.
4) An Stätten mit unangenehmen Gerüchen läßt sich Essen kaum genießen.
5) schon mal versucht, Torte zu essen, wenn das Gegenüber Brathering verspeist?
6) etc etc etc.
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