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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Multiple sklerose



Was ist MS? MS ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems im Gehirn und Rückenmark, welche an verschiedenen Stellen auftreten kann.

Die Nervenfasern sind von einer sog. Myelinschicht, welche zum Schutz der Nervenfasern dient, umgeben. Sie ist zu vergleichen mit der Isolierschicht eines Stromkabels.

Durch die Entzündungen wird diese Schutzschicht beschädigt, es entstehen verschieden große Entzündungsherde wodurch es nach der Heilung zur Entmarkung (Demyelisierung) kommt. D.h. die Stellen (Plaques, Entmarkungsherde) vernarben. Durch die Vernarbung und die dadurch entstandene fehlerhafte Signalübertragung der Nervenimpulse können Informationen nicht richtig weitergeleitet werden, somit kommt es zu Funktionsstörungen auf welche später noch genauer eingegangen wird.

MS beginnt meist erst im Erwachsenenalter, zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. (Sehr selten vor dem 20. oder nach dem 50. Lebensjahr.) In Deutschland beläuft sich die Zahl der Erkrankten auf ca. 120.000, diese Zahl hält sich die letzten 13. Jahre, obwohl die Krankheit wesentlich früher und schneller festgestellt werden kann, und die Möglichkeiten der verschiedenen Behandlungen extrem verbessert worden sind.

Wichtig ist es, sich darüber im klaren zu sein, dass die MS weder ansteckend, noch erblich oder tödlich ist.

Die Wahrscheinlichkeit MS zu bekommen ist lediglich größer, aber nicht zwingend, in dem Fall einen MS-Kranken in der Familie zu haben. Die Empfänglichkeit kann also vererbt werden, allerdings gehören noch viele wesentliche andere Faktoren zu den möglichen Ursachen.

MS tritt häufiger bei Frauen auf, das Verhältnis Mann zu Frau ist hier 1:2.

Außerdem tritt MS in bestimmten Breitengraden häufiger auf, in anderen dagegen eher selten. z.B. in Mittel- und Nordeuropa öfter als in Südeuropa. Menschen mit europäisch-kaukasischer Abstammung erkranken am häufigsten, Japaner am seltensten. Warum das so ist, ist bis heute unklar.

Ursachen der MS
Die Ursachen der MS sind leider noch relativ ungeklärt. Sicher ist, dass immer mehrere Ursachen am Ausbrechen der Krankheit Schuld haben. Zu denen zählen z.B. innere Faktoren wie erblich bedingte Dispositionen (Anfälligkeit für Krankheiten), Immundefekte oder nicht geklärte äußere Faktoren wie z.B. eine Virusinfektion in der Kindheit, geographische Faktoren (s.o.) oder eventuell Einflüsse einer bestimmten Ernährungsweise. Zudem scheinen Auslöser wie z.B. Infektionen, Schwangerschaft, Verletzungen, Operationen, Impfungen oder psychische Probleme eine Rolle zu spielen.


Symptome
Die MS verläuft in vielen Fällen unterschiedlich, je nachdem welcher Nerv betroffen ist, wovon es sehr viele gibt, gibt es die verschiedenen Beeinträchtigungen. MS wird deshalb auch als Krankheit mit den tausend verschiedenen Gesichtern bezeichnet.

Welcher Nerv letztendlich betroffen wird bleibt offen, wobei es natürlich häufiger auftretende Fälle gibt, wie die Lähmung von Armen, Beinen und Augen.

Die Krankheit kann gleichmäßig fortschreitend verlaufen (primär chronisch-progredient) oder in sog. Schüben (rezidivierend-remittierend), die sich im Laufe der Zeit wieder zurückbilden (Remission) können.

Im Verlauf der Erkrankung kann es zu einem Übergang vom schubförmigen in den fortschreitenden, gleichmäßigen Verlauf kommen. (Sekundär chronisch-progredient) Zudem gibt es einen gutartigen (benignen)Verlauf der Krankheit, wobei es entweder zu einem oder zu einigen kurz dauernden Schüben mit vollständiger Rückbildung der Symptome kommt.

Hier einige Beispiele zu den möglichen Symptomen

Befall des Rückenmarks: Gefühlsstörung (Kribbeln, Taubheitsgefühl, erhöhte Spannung der Muskulatur), Störungen des Temperatur- und Schmerzgefühls, Spastik (krankhaft erhöhte Muskelspannung), Paresen (Lähmungen), Blasenstörungen (Inkontinenz, Reizblase), Mastdarmstörungen, sexuelle Störungen
Befall des Hirnstammes: Schmerzattacken im Gesicht (Trigeminusneuralgie), Gesichtslähmung, Schwindel, Brechreiz, verwaschene Sprache, tonische Hirnstammanfälle (krampfartiges, zum Teil schmerzhaftes, minutendauerndes Zusammenziehen der Muskulatur einer Körperhälfte)
Befall des Kleinhirns: Koordinationsstörungen (Störung gezielte Bewegungen auszuführen), Ataxie (Störung des Zusammenspiels von Muskelgruppen), skandierende (abgehackte ) Sprache
Augensymptome: Sehnerventzuündungen (Verschwommensehen, weniger Sehschärfe, Schmerzen bei Augenbewegungen), Lähmungen des Augenmuskels (Doppelbilder), Augenzittern (Nystagmus)
Psychische Störungen Depressionen, euphorische Stimmungsveränderungen in späteren Stadien der Krankheit, Störung der Konzentration, des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit.
Vorzeitige Erschöpfung und rasche Ermüdung durch verminderte Stoffwechselleistung in den energieregulierenden Zentren des Nervensystems, welche zudem eng mit wichtigen Zentren im Zwischenhirn verknüpft sind und für die Immunregulation zuständig sind.
Wie verläuft MS?
25% der Verlaufsformen sind gutartig: Es stellen sich nie oder erst im Alter Behinderungen ein.
50% der Betroffenen haben einen schweren Verlauf mit Behinderungen nach 5-10 Krankheitsjahren oder auch schon früher.
Bei den meisten Patienten verläuft MS in Schüben, d.h. Symptome treten auf und verschwinden nach Wochen oder Monaten ganz oder teilweise wieder (schubförmig-remittierender Verlauf)
10-15% der Betroffenen haben von Anfang an bleibende, z.T. verschlimmernde Symptome (primär chronisch-progredienter Verlauf)
Bei einigen Betroffenen geht die schubförmige Verlaufsform nach mehreren Krankheitsjahren in die sekundär chronisch-progrediente Verlaufsform mit oder ohne zusätzliche Schübe über. Es kommt langsam zu einer zunehmenden Behinderung.
Ratschläge und Behandlungsmöglichkeiten
MS ist nicht heilbar. Wer sie hat, hat sie für immer, allerdings muss der Patient nicht für immer erkennbare Symptome haben, MS ist in den meisten Fällen behandelbar.

Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten sind z.B.:


Bestimmte Medikamente
Therapien à naturheilkundliche, krankengymnastische, psychotherapeutische (Der psychische Zustand kann der Verlauf der Krankheit verbessern oder ggf. Verschlechtern) oder esoterische

Diäten (gesunde Ernährung)
Entspannungsmethoden um das Wohlbefinden des Patienten zu verbessern und zu unterstützen
Jede Behandlung muss individuell an jeden Patienten angepasst werden, da sich die meisten Krankheitsverläufe voneinander unterscheiden. Wichtig ist es für den Patienten sich zu entspannen und kompetente Ärzte aufzusuchen, welche sich auch mit dem individuellen Krankheitsverlauf beschäftigen. Nie sollte der Betroffene frühzeitig aufgeben, da man bei der MS nicht vorraussagen kann, wie die Krankheit verlaufen wird.

 
 

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