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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Keimlinge





Bereits vor 5000 Jahren war Sprossengemüse in China bekannt. Man schätzte schon damals den intensiven, konzentrierten Geschmack von Keimlingen. Aus der Vollwerternährung sind Keimlinge nicht mehr wegzudenken. Man kann Samen in Einmachgläsern, in Schalen, in Keimgefäßen oder auf feuchtem Küchenpapier selber ziehen. Zu den vielen Keimlingen die man selber ziehen kann gehören zum Beispiel Kresse, Weizen, Sojabohnen, Erbsen und Kichererbsen. Am Beispiel eines Bohnensamens möchte ich euch nun den Keimungsvorgang genauer erklären. Ein Bohnensamen beginnt zu keimen, wichtige Voraussetzungen dafür sind Wasser, Wärme ( 18-22°C), Sauerstoff und je nach Pflanzenart, auch Licht. Zunächst nimmt er Wasser auf und quillt. Dabei steigt der Wassergehalt in den ersten drei Tagen von etwa 10% auf 70-80% an. Das Samengewicht vergrößert sich dabei auf das Drei- bis Vierfache. Die Quellung erfolgt mit solcher Kraft, dass eine Flasche, die mit solchen Samen gefüllt ist, platzt. Durch die Aufnahme von Wasser beschleunigt sich der Stoffwechsel des Embryos. Seine Zellen vermehren sich rasch. Schließlich kann man die Vorgänge mit bloßem Auge sehen: eine Wurzel wächst hervor und verankert die junge Pflanze im Erdreich. Die aufgeweichte Samenschale reißt, zwischen den Keimblättern kommt die junge Pflanze zum Vorschein. Man nennt sie Keimling. Blättchen entfalten sich. Zuerst sind sie gelb, werden dann grün und wachsen schnell. Die beiden Keimblätter werden ebenfalls grün, sobald sie aus der dunklen Erde ans Licht kommen. Obwohl die in ihnen gespeicherten Nährstoffe noch nicht völlig verbraucht sind, beginnen sie zu schrumpfen. Sobald die Nährstoffe verbraucht sind, fallen die Keimblätter ab. Die Keimung ist beendet.

Bis die Bohnenpflanze ausgewachsen ist, vergehen noch einige Wochen. Während dieser Zeit nimmt sie ihre endgültige Gestalt an. Die Wurzel verzweigt sich im Boden. Der Spross wächst in die Länge und sucht kreisend nach einem Halt. Aus seinen Knospen entstehen Seitensprosse, Blätter und Blüten.

Wie bereits erwähnt, stellen Keimlinge in unserer Ernährung einen wichtigen Bestandteil dar. Samen vervielfachen ihren Vitalstoffgehalt durch den Keimvorgang. Sie sind von Natur aus zu einem perfekten Lager an Lebensenergie aufgebaut worden. Sie können über Jahre hinweg unverändert bleiben. Ein paar Tropfen Wasser und die Lebensenergie in ihnen entfaltet sich. Die eingespeicherte Energie wird frei. Bei diesem Vorgang entstehen eine Vielzahl von Enzymen. Dieser Enzymgehalt des Keimlings wird zu einer späteren Zeit nie mehr erreicht. Verzehrt man diese lebenstragenden "Energiekraftwerke", helfen einem die reiche Fülle an Enzymen in den Keimen zur Gesunderhaltung bzw. Regeneration der Verdauungsorgane. Doch damit nicht genug. Ein Keimling versorgt einen auch mit allen anderen Stoffen, die man sonst nur aus den Wildpflanzen beziehen kann:



· Keime sind reich an Enzymen.

· Keime wirken sich allgemein positiv auf den menschlichen Stoffwechsel aus.

· Keime enthalten alle essentiellen Aminosäuren.

· Keime sind ein hochwertiger Eiweißlieferant.

· Die im Keim enthaltenen Proteine werden in freie Aminosäuren umgewandelt.

· Sehr gute Aufnahme und Verwertung des Eiweißes aus den Keimlingen.

· Keime bilden keinerlei Harnsäure bei der Verdauung.

· Die im Samen enthaltene Stärke wandelt sich in hochwertigen, leicht anpassenden Fruchtzucker um.

· Optimale Energiezufuhr für den Menschen.

· 20 bis 60% Zunahme des Vitamingehalts der Keime im Vergleich zu den Samen.

· Besonders reich an Vitamin C, A, E und dem B-Komplex.

· Keime enthalten das sehr seltene Rutin (Vitamin P) und beugen damit Blutungen im Gewebe vor.

Keime wirken bösartigen Tumoren entgegen.







Aufgaben zum Text



1. Nenne bitte 3 Keimlingsarten die man selber ziehen kann!

2. Welche Voraussetzungen sind nötig, damit Samen keimen können?

3. Was geschieht mit den Samen durch Aufnahme von Wasser?

4. Beschreibe den Keimungsvorgang mit Hilfe der Abbildung!

5. Was vervielfacht sich im Samen während des Keimvorgangs?

6. Zähle mindestens 5 Stoffe auf, die man sonst nur aus Wildpflanzen beziehen kann!

 
 

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