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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Inseln / inselbewohner / isolation



Isolierte Inseln beherbergen nur sehr wenige verschiedene Typen von Tieren und Pflanzen. Diese sind meist mit denen des benachbarten Kontinents verwandt. Aber von jedem Typus gibt es einen großen Reichtum an Rassen und Arten, die sonst nirgends auf der Welt vorkommen. So gehören von den wenigen Vogelarten der Galápagosinseln allein 13 zur Unterfamilie der Darwinfinken.
Die Lebewesen eng benachbarter Inseln unterscheiden sich in Form und Lebensweise voneinander, wenn auch die Unterschiede nur den genauen Beobachtern auffallen. Auf den Galápagosinseln leben 15 verschiedene Schildkrötenformen, die einander so ähnlich sind, daß sie zu einer Art gezählt werden. Dennoch unterscheiden sie sich in Form und Lebensweise, ja sogar im Geschmack eindeutig voneinander.
Isolation ist die Unterbindung der genetischen Rekombination zwischen Populationen oder Individuen einer Art. Der Genfluß wird unterbunden, z.B. bei der geographischen Isolation/Separation. Ein Teil der Population wird räumlich vom Rest getrennt. Dies geschieht, wenn einige Individuen ein neues, abgelegenes Gebiet besiedeln (z.B. eine Insel) oder wenn der Lebensraum der Population durch unüberwindliche Barrieren in getrennte Areale aufgeteilt wird.
Es sind vor allem drei Evolutionsfaktoren, die für eine divergente Entwicklung in isolierten Arealen verantwortlich sind:
1. Schon die Gründerindividuen, die Erstbesiedler einer Insel, sind im Allgemeinen zufällig ausgewählt und tragen nur eine zufällige Auswahl des Genpools der Stammpopulation.
2. Mutation und Rekombinatiosereignisse in der isolierten Population sind Zufallsereignisse und verlaufen daher anders als in der Stammpopulation.
3. Auch die Auslesefaktoren -biotische und abiotische- sind im isolierten Areal meist andere als im Ausgangsgebiet. Ist der Genfluß zwischen Inselbevölkerung und Stammpopulation für längere Zeit gebrochen, so akkumulieren sich zahlreiche genetische Unterschiede. Die Genpools der beiden Populationen unterscheiden sich immer stärker. Zunächst bilden sich geographische Rassen. Wenn die Isolation lange dauert, führt sie zur Artbildung.
Die biologische Isolation wird durch unüberwindliche, genotypisch bedingte Unterschiede bewirkt und führt zu einer Paarungseinschränkung, wie z.B. durch morphologische oder verhaltensbedingte Besonderheiten zwischen den Geschlechtern, Befruchtungssperren zwischen den Keimzellen, Unfruchtbarkeit der Bastarde.
Die Anpassung einer Art an ihre Umwelt erfolgt in zwei Schritten:
Im ersten Schritt entsteht die Vielfalt. Mutation und Rekombination erzeugen laufend neue Gene und Genkombinationen. Sie erhöhen die genetische Variabilität.
Im zweiten Schritt werden die Formen geprüft und sortiert in mehr oder weniger erfolgreiche. Die Selektion wählt aus dem unbegrenzten Vorrat an Variabilität die geeigneten Formen aus.

 
 

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