Die Hausratte (Rattus rattus) ist zwar seltener als die Wanderrate, aber gilt als ein höchst gefährlicher Schädling. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 16-26 cm, eine Schwanzlänge von 20-24 cm und ein Gewicht von 150-250 g. Insgesamt hat der Schwanz 200-260 Ringe. Der Kopf ist schmaler und die Ohren länger als bei der Wanderratte. Außerdem sind die Ohren der Hausmaus nackt. Die Oberseite des Körpers ist braun- bis grauschwarz, die Unterseite etwa heller.
Es gibt aber auch andersfarbige Varianten, wie schwarze, graubraune, braune und bunte mit deutlich abgesetzter weißer Brustzeichnung. Es ist möglich, dass in einem Wurf die verschiedensten Farbvarianten auftauchen. Die Hausratte ist ein wärmeliebendes Tier und ist bei uns selten außerhalb von menschlichen Bauten zu finden. In wärmeren und tropischen Regionen lebt sie auch im Freien, meistens auf Bäumen, in denen sie kugelförmiges Nest baut. In den Gebäuden hält sich meistens in den oberen Stockwerken, Böden und Dächer auf. Die Hausratte ist dämmerungs- und nachtaktiv.
Sie ist ein sehr guter Kletterer und Springer. Sie ist nicht so aggressiv wie die Wanderratte, duldet auch eher Artgenossen in der Nähe und ist im allgemeinen nicht so leicht reizbar. Die Nahrung der Hausratte besteht hauptsächlich aus Getreide, Früchten und Gemüse. In Häusern macht sie sich über die Lebensmittelvorräte her, am liebsten über Getreideprodukte, Pflanzenfett und Zucker. Tierische Nahrung nimmt sie nur als Beikost. Ein- bis zweimal im Jahr bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von 24 Monaten 6-12 Junge zur Welt.
Da die Ratte als Schädling und Krankheitsüberträger bekämpft wurde, gilt sie jetzt als gefährdete Tierart bei uns in Deutschland. Auch wenn es sich jetzt widerspricht, die Hausratte ist ein einheimisches Tier und es wurden deswegen für deren Erhaltung Schutzmaßnahmen ergriffen. Aber auch die Wanderratte trägt, wenn auch nur zu einem kleinen Teil, dazu bei, dass die Hausratte immer seltener wird. Die Wanderrate ist größer, kräftiger, ausdauernder und aggressiver als die Hausratte, und sie ist auch fortpflanzungsmäßig überlegen. Kommt es mal zu einem Kampf zwischen diesen beiden Arten, dann ist die Hausratte der sichere Verlierer. Die natürlichen Feinde haben überhaupt keinen Einfluss auf die Entwicklung der Hausratte, weil sie teilweise sehr selten geworden sind, dazu gehören Eulen, Greifvögel, Steinmarder, Hermeline, Iltisse und Mauswiesel.
Hin und wieder spezialisiert sich auch mal eine Katze oder ein Hund auf die Rattenjagd. Es gibt sehr viele Unterarten der Hausratte. Rattus rattus rattus lebt in Nord- und Mitteleuropa. Rattus rattus alexandrinus im Mittelmeergebiet und anderen warmen Regionen. Die Fruchtratte (Rattus rattus frugivorus) lebt in sehr warmen Gebieten. Haltung: Die Hausratten lassen sich auch gut als Haustier halten.
Sie entpuppen sich dann als intelligente und zutrauliche Pfleglinge. Sie benötigen einen geräumigen Käfig, der mit etwas trockener Streu und einem dunklen Unterschlupf ausgestattet ist. Von den Ratten geht auch keine Geruchsbelästigung aus, wie man es von Mäusen kennt. Man sollte Ratten möglichst nicht als Pärchen halten, denn sie vermehren sich enorm. Außerdem werden sie dann auch nicht so zahm.
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