Der Lebensraum der Erde ist begrenzt. Die Anzahl der Menschen nimmt ständig zu. Jeden Tag benötigen ca. 250 000 zusätzliche Menschen Platz für sich.
Viele Ökosysteme werden auf Dauer zerstört und die Ernährung des Menschen ist langfristig kaum noch möglich.
Die Lebensqualität sinkt, da Luft, Nahrung und Wasser immer weniger und in schlechterer Qualität vorkommen.
Die Bevölkerungsgeschichte zeigt, dass nicht unendlich viele Menschen auf der Erde leben können.
Als der Mensch noch Jäger und Sammler war, war er in das Ökosystem als Konsument eingegliedert, weshalb nur drei bis vier Menschen pro Quadratkilometer leben können. Die Weltbevölkerung lag schätzungsweise bei 1-10 Millionen.
Durch den Beginn von Ackerbau und Viehzucht war der Mensch kein reiner Konsument mehr, weshalb die Bevölkerungsdichte stark anstieg.
Durch die Weiterentwicklung in der Landwirtschaft konnte der Ertrag noch mal um das ca. tausendfache gesteigert werden.
1798 prophezeite der britische Nationalökonom Thomas Robert Malthus, dass die Menschheit eines Tages ihre Nahrungsressourcen aufbrauchen würde. Als sich in den folgenden Jahrzehnten die medizinische Versorgung sowie Ernährung, Hygiene und Arbeitsbedingungen verbesserten und dadurch die Sterberate allmählich sank, begann man, der Empfängnisverhütung mehr Beachtung zu schenken. Die erste organisierte Bewegung mit diesem Ziel entwickelte sich im 19. Jahrhundert, traf jedoch zunächst auf starke Widerstände von kirchlicher Seite. Besonders die katholische Kirche, welche die Fruchtbarkeit als eines der wesentlichen Ziele der Ehe definiert, lehnt auch heute noch jede Form der künstlichen Empfängnisverhütung ab.
Auf den einzelnen Erdteilen stellt man große Unterschiede fest. In Europa nimmt die Bevölkerung nur um 0,2% zu, in Asien dagegen um 1,8%. Der größte Teil der Menschen wird in den armen Regionen zur Welt kommen, was zur Verstärkung der sozialen Probleme führen wird.
Die unterschiedlichen Entwicklungen haben folgende Gründe:
In den Industrienationen:
- Besseres Einkommen
- Bessere soziale Leistungen
- Höheres Bildungsniveau
- Verfügbarkeit empfängnisverhütender Mittel
- Moderne Medizin
Durch die Möglichkeit für die Frauen arbeiten zu gehen und wirtschaftlich unabhängig zu werden, kommt es zu einer geringeren Geburtenrate.
In den Entwicklungsländern:
- Der größte Teil der Menschen ist arm
- Altersversorgung ist nicht vorhanden (Alte Menschen sind darauf angewiesen von ihren Kindern versorgt zu werden)
- Eheschließung bereits im Kindesalter. Der Zeitraum, in dem Frauen Kinder gebären können wird verlängert
- Aufklärung durch teilweise niedrigen geringen Bildungsstand schwierig.
Steigt die Bildung und Ausbildung der Frauen in den Entwicklungsländern, heiraten sie später und die Abstände zwischen den Schwangerschaften werden größer. Neben einer biologischen Aufklärung muss parallel eine bessere Ausbildung und soziale Sicherheit gewährleistet sein, um Erfolge in der Verringerung der Bevölkerungszunahme zu erzielen.
Weltweit haben inzwischen etwa 80 Länder Programme zur Geburtenkontrolle eingeführt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt zahlreiche Länder der Dritten Welt bei der Organisation und Förderung von Familienplanungsprogrammen und fördert darüber hinaus Forschungsprojekte zur Familienplanung und Empfängnisverhütung. 1989 wurde eines der Ziele des Internationalen Forums über Bevölkerung im 21. Jahrhundert folgendermaßen festgelegt: Der Anteil der Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter, die regelmäßig Verhütungsmittel anwenden, soll weltweit auf 59 Prozent erhöht werden, um die Bevölkerungsexplosion wirksam einzudämmen.
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