Inzwischen wird der Verbraucher an jeder Fleischtheke, in jedem Restaurant und in jedem Fast-Food-Restaurant über Informationsschriften darauf hingewiesen, dass das Rindfleisch entweder aus ökologischer Haltung oder von sog. Bio-Bauern stammt, die vollkommen auf Milchaustauscher bei der Kälbermast und Tiermehlfütterung (jetzt auch gesetzlich) bzw. Kraftfutter verzichten. Doch woher kommen diese breiten Fleischmassen, die von einem auf den anderen Tag in ganz Deutschland auftauchen? Deutschland hat immerhin rund 80 Mio. zu versorgende Einwohner! In anderen betroffenen Staaten sieht es derweil nicht anders aus. Das Volk vertraut auf die Informationen des Staates und gerät dabei teilweise in kindliche Naivität, wobei die Sicht in die Realität verloren geht! Beschönigungen, Verheimlichungen & Informationssperren sind doch an der Tagesordnung.
Anderes Beispiel: "Rindfleisch aus Argentinien". Ein weiterer Slogan, den man an mancher Theke zu lesen bekommt. Wie viele argentinische Rinder gibt es denn auf einmal? Weil diese Rinder angeblich nur auf den riesigen Freilandgrünflächen der argentinischen Rinderfarmen grasen, gehen die Verbraucher davon aus, dass das BSE-Risiko bei diesen Tiere gleich null ist. Aufgetreten ist auf dem südamerikanischen Erdteil bis heute auch noch kein BSE-Fall, doch die "Freilandhaltung" der Tiere ist nur die halbe Wahrheit. Einige Wochen vor ihrer Schlachtung werden die Rinderherden in Mastanlagen gebracht, um ihnen den letzten "Schliff" zu geben. Hierzu werden sie genauso mit Kraftfutter angefüttert wie unsere einheimischen Rinder. Dieses Kraftfutter besteht auch teilweise aus Tiermehl! So dass sich der Teufelskreis auch auf diesem Teil der Erde schließt. Es ist nur eine Frage der Zeit bis auch hier die BSE-Seuche auftritt. Die Rinderfarmer verzichten allerdings seit der exponentiellen Ausbreitung der BSE in Europa auch auf Tiermehlfütterung, so dass abgewartet werden muss, ob der Rinderwahnsinn nur auf Europa eingedämmt wurde, oder ob der Erreger den Sprung durch Importtiere und Importprodukte geschafft hat.
In Deutschland hat sich inzwischen die Lage verändert; es hat eine Art Gewöhnungs-effekt eingesetzt, d.h. der Rindfleischverbrauch in den deutschen Haushalten hat wieder zugenommen und übervorsichtige Bürger haben ihre Essgewohnheiten dem Markt wieder angepasst, denn vollständig wird das Rindfleisch aus unseren Fleischtheken nie verschwinden; die Preise steigen zwar, aber 91% der Deutschen sind bereit für qualitativ hochwertiges und sicheres Fleisch mehr zu bezahlen. Dies muss akzeptiert werden, denn die Bundesregierung versucht die Verbraucher durch Sofortmaßnahmen zu schützen, deren Finanzierung nicht ganz einfach ist (1 Milliarde DM).
Ich sage nur abschließend: Ich esse kaum noch Rindfleisch und Wurst. Es gibt auch andere Produkte, die schmecken. BSE ist mir zu unerforscht, um mich 100%-ig auf Prophezeiungen der Politiker verlassen zu können. Ich vertraue meinem Instinkt.
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