Allgemeine Erfrierung: Unterkühlungbr />
Allgemein:
Folge einer zu großen Abgabe von Körperwärme, ohne daß Ersatz geschaffen wird
Durch nasse Kleidung oder Aufenthalt im Wasser wird der Wärmeverlust beschleunigt
Besonders gefährdet sind Menschen mit
reduzierter Wärmebildung (durch Erschöpfung oder Hunger)
gesteigerter Wärmeabgabe (z.B. Betrunkene, wegen verstärkte Hautdurchblutung)
Sinkt die Körpertemperatur unter 20°C (Kerntemperatur: 26°-28°C), tritt der Tod durch Herzversagen (Kammerflimmern) ein
Anzeichen:
Müdigkeit bis hin zur unüberwindlichen Schlafsucht
erschwerte und koordinativ gestörte Muskeltätigkeit
führt zu:
zunehmende Verwirrtheit auf Grund von Stoffwechselsenkung
Bewußtlosigkeit
Kreislauf- und Atemstillstand
Gegenmaßnahmen:
bewußt:
äußerer Kälteschutz (z.B. Kleidung)
v.a.: kräftige Bewegung da durch Muskelarbeit die Wärmebildung des Körpers erhöht wird
autonome Thermoregulierung:
Nachlassen der subjektiven Kälteempfindung
Eintritt des Kältezitterns bei tiefen Körperkerntemperaturen
Steigerung des Grundumsatzes
Behandlung:
Wärmezufuhr
Stützung von Herz und Kreislauf
Glukosehaltige, körperwarme Getränke
Beispiele: warmes Vollbad (37°C), heißer Kaffee, Herz-, Kreislaufmittel, künstliche Atmung
Lokale Erfrierung
Betroffen sind v.a. die Akren (z.B.: Nase, Ohren, Finger, Zehen), in schwereren Fällen auch größere Abschnitte der Extremitäten, v.a. die Beine
Unterschieden in 3 (manchmal 4) Grade:
1. Grad: Blasse, kalte Haut mit herabgesetztem Gefühl. Bei Wiedererwärmung kommt es zu einer brennenden Rötung
2. Grad: Blasenbildung und Schwellung, bläuliche Verfärbung. Bei richtiger Wiedererwärmung ist kein bleibender Schaden zu erwarten
3. Grad: Gewebsschädigung, -tod. Es handelt sich um eine irreversible Schädigung
Behandlung:
Bei E.en 1. und 2. Grades kann es gelingen den normalen Kreislauf wiederherzustellen und die E. auszuheilen; E.en 3. Grades können manchmal geheilt werden, meist muß das befallene Glied jedoch entfernt werden.
Erfrierungen 1. und 2. Grades: Durchblutung durch hautreizende Frostsalben fördern, ggf. Massage und/oder aktive Bewegung (v.a. bei E.en 1. Grades)
Erfrierungen 3. Grades: Aufbringen von Feuchtigkeit und Salben vermeiden;
Anwenden gefäßerweiternder Mittel (Sympathikusblockade) Versagt die konservative Behandlung: sofortige Amputation
Zunächst müssen jedoch durch eine allg. Erwärmung des Gesamtorganismus die verengten Gefäße am Ort der Erfrierung wieder erweitert werden.
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