Bei der Muskelarbeit laufen chemische Reaktionen in den Muskelfasern ab. Sie sind Voraus¬setzung für die Muskeltätigkeit.
Die erste unmittelbare Energiebereitstellung erfolgt durch Spaltung des ATP (Adenosintriphosphat)- Moleküls in Adenosindi¬phosphat (= ADP). Da dieser ATP Speicher nur für etwa einige Sekundenbruchstücke reicht, muß das ADP immer wieder zu dem energiereicheren ATP aufgebaut werden (ATP- Resynthese). Die Muskelfaser haben 2 Möglichkeiten der ATP- Resynthese:
1) Anaerobe Energiegewinnung
2) Aerobe Energiegewinnung
zu 1)
Zu Beginn jeder sportlichen Belastung ist der Muskel gezwungen die notwendige Energie auf Anaeroben Weg zu gewinnen.
ATP ADP + Energie
Um weitere Muskelarbeit zu ermöglichen, wird das ATP mit extrem hoher Geschwindigkeit durch den zellulären Kreatinspeicher wieder gefüllt.
Anaerob A- Laktazid: ADP + Kreatinphosphat ATP + Kreatin
Anaerobe Laktazide: ADP + P + Glucose ATP + Laktat
Der Muskel ist also auch ohne Sauerstoffverbrauch prinzipiell arbeitsfähig. Jedoch bei noch weiteren Anhalten der Arbeit geht der Muskel eine Sauerstoffschuld ein es kommt zu einer aeroben Energiegewinnung.
zu 2)
Im Gegensatz zur anaeroben Energiebereitstellung können hier neben Glucose auch Fette und in besonderen Notfällen (wie Hunger bzw. extreme Dauerbelastung) auch Eiweiß als Energie träger verbrannt werden.
Aerober Prozess (Glycolyse): ADP + Glucose + O2 + P ATP + CO2 + H2O
Aerober Prozess (Lipolyse): ADP + Fettsäure + O2 + P ATP + CO2 + H2O
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die primäre Energiequelle ATP nacheinander durch das KP (=Kreatinphosphat), die (anaerobe) Glykolyse und die aerobe Energiegewinnung bereitgestellt wird, wobei sich die einzelnen Speicher jeweils auf Kosten des nachfolgenden auffüllen. Die Energiebereitstellung bzw. Resynthese erfolgt dabei nicht streng hintereinander, sondern sich überlappend.
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