Im Dunkel der Vorgeschichte, als Herden wilder Pferde die weiten Steppen durchstreiften und der Mensch in einer ihm feindlichen Umgebung um sein Überleben kämpfte, begann eine lange wahrscheinlich über unsere Gegenwart hinausreichende Partnerschaft. Für unsere urzeitlichen Vorfahren lieferten die Pferde Nahrung und daüber hinaus Material für Kleidung und Behausung; und selbst heute, an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, erfüllen sie in den einsamen abgelegenen Regionen dieser Welt noch immer diese Funktion - vielleicht, um uns an unsere lange Abhängigkeit vom Pferd zu erinnern.
Eine Lebenswichtige Partnerschaft
Das Pferd verlieh dem Menschen mobilität, und erst das Pferd ermglichte ihm die Kriegsführung. Aber auch für den Frieden war es unverzichtbar, bildete es doch die Vorraussetzung für industrielle und landwirtschaftlich Entwicklung. Tatsächlich hat der Mensch das Pferd, seinen Partner, oft aus seinem Eigennutz zu einem Leben voller harter Arbeit verdammt, ihm Leiden und Schmerz zugefügt und es auf den vielen tausend Schlachtfeldern der Geschichte geopfert. Doch der Mensch bewieß dem Pferd - vielleicht in unbewusster Anerkennung seiner Schuld - auch einen Respekt und eine Achtung, die er keinem anderen Lebewesen entgegenbrachte - nicht einmal seinem ersten Lebensgefährten, dem Hund. Diese Achtung zeigte sich in der Antike, als Pferde zeichen für Majestät und Macht waren, und noch früher in den lebhaften Höhlenzeichnungen der Cro-Magnon-Menschen aus der Zeit vor 20 000 Jahren.
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