Das Großhirn, oder auch aufgrund seiner Lage Vorderhirn genannt, besteht aus zwei Hälften. Diese Hälften heißen linke und rechte Vorderhirnhämisphäre. In diesen Hämisphären ist das Bewußtsein eines jeden Menschen verankert. Auf den Beiden Hämisphären befindet sich für jedes unserer äußeren Organe ein bestimmtes Feld.
Diese Felder und Zentren, wurden im Laufe der Jahr durch wissenschaftliche Experimente erkundschaftet. Durch gezielte elektronische beziehungsweise chemische Stimulation der einzelnen Großhirnzentren wurde festgestellt welches Feld für welche Organe zuständig ist.
Die Großhirnzentren werden in motorische und sensorische Regionen unterschieden. Motorische Regionen geben Befehle an die Muskeln oder auch motorische Endplatte Genannt. Die Sensorischen Regionen empfangen die Reize aus den Sinnesorganen.
Eine interessante Erscheinung des menschlichen Gehirns ist es, daß die sensorischen und motorischen Regionen der rechten Körperseite in der linken Hemisphäre liegen. Ebenso ist es mit der rechten Hemisphere.
Im Großhirn ist das Lymbische System von sehr hoher Bedeutung. Das Lymbische System, oder auch Lymbischer Balken genannt, ist an der Basis des Großhirns lokalisiert. Dieses Zentrum kann Organe beeinflussen, die eigentlich vom Vegetativen Nervensystem gesteuert werden. So ist zum Beispiel auch die Hypophyse eines der Organe die vom Limbischen Balken gesteuert werden können. Somit hat das Limbische System, welches ausschließlich vom Hypothalamus gesteuert wird, die Möglichkeit in den Hormonhaushalt des Körpers einzugreifen. Aus diesem Grund ist der Limbische Balken das Zentrum der Emotionen. Gefühle wie Lust, Wut oder Angst gehen von ihm aus.
Eine weitere Eigenschaft des Großhirns ist das Gedächtnis. Man kan zwei Formen des Gedächtnisses unterscheiden. Das Kurzzeitgedächtnis und das Langzeitgedächtnis.
Das Kurzzeitgedächtnis speichert Informationsinhalte für einige Minuten. Mit der Zeit nimmt der Informationsumfang ab, und es bleibt kein Rest mehr über. Das Kurzzeitgedächtnis ist zum Beispiel durch Elektoschocks oder kurzzeitige Durchblutungsstörungen wesentlich zu beeinträchtigen. Aus diesem Grund ist zum Beispiel nach einem Unfall, oder nach einer Ohnmacht der Kurzgedächtnisspeicher völlig ausgelöscht. Jegliche Information über den Hergang des Unfalls oder über die kurze Zeitspanne davor ist gelöscht.
Das Langzeitgedächtnis ist eine Erweiterung des Kurzzeitgedächtnisses. Erscheint eine Information besonders wichtig oder brisant, so wird sie öfters Wiederholt, bis sie vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis gelangt. Im Gegensatz zum Kurzzeitgedächtnis, dessen Informationsspeicherung auf elektrochemischer Funktion basiert, speichert das Langzeitgedächtnis seine Information in form von Eiweißmolekülen. Aus diesem Grund ist es auch möglich schwerwiegende Eingriffe in das Gehirn vorzunehmen ohne einen Verlust des Gedächtnisinhaltes zu riskieren.
Fähigkeiten des Menschen wie Sprache und Gehirn, beziehungsweise das Bewußtsein, sind nach langjähriger Gehirnforschung in der linken Hemisphäre lokalisiert worden. Andere Fähigkeiten, wie zum Beispiel räumliche Vorstellung, Formerkennung oder Musikverständnis sind in der rechten Hemisphäre beheimatet.
Linke und rechte Hemisphäre sind miteinander Verbunden. Da die linke und die rechte Hemisphäre jeweils für den anderen Teil des Körpers zuständig sind, ist eine Verbindung der beiden Gehirnhälften sehr wichtig. Zwar kann jemand, dessen Gehirnhälften operativ voneinander getrennt wurden, völlig normal denken und agieren, aber nicht mit nur einer Hand zum Beispiel einen Kugelschreiber ertasten und dessen Namen nennen. Dieser operative Eingriff ist früher oft bei Patienten mit schweren, unheilbaren epilleptischen Anfällen praktiziert worden.
Hierzu gab es einige interessante Experimente:
Ein Mann, dessen Gehirnhälften voneinander getrennt wurden, wurde gebeten einige Tests zu absolvieren. So wurde ihm auf die Netzhaut des rechten Auges das Wort Kugelschreiber projiziert. Die Information gelangte so in die linke Großhirnhemisphäre. Nun wurde ihm unter einem Tuch, damit er seine Hände nicht sah, unter einigen anderen Gegenständen auch ein Kugelschreiber präsentiert. Der Mann war zwar in der Lage den Kugelschreiber mit der linken Hand unter allen Gegenständen zu finde, jedoch aber nicht den Namen des Schreibgerätes zu nennen. Erst als er den Kugelschreiber vor beide Augen halten durfte, konnte er den Namen aussprechen. Mit der rechten Hand konnte der Patient den Kugelschreiber nichteinmal unter allen anderen Gegenständen herausfinden.
Der Grund für diese Reaktion ist, daß die linke Hemisphäre zwar vom rechten Auge die Information erhalten hatte und auch verstanden hatte, jedoch die rechte Hemisphäre erreichte diese Information nicht. Da die rechte Hemisphäre aber für die Formenerkennung zuständig ist, konnte der Patient den Kugelschreiber nicht identifizieren.
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