Wenn aus einer einheitlichen Population im Laufe der Zeit unterschiedliche Arten, Gattungen oder Familien hervorgehen, die sich in verschiedenen Richtungen spezialisieren, so spricht man von adaptiver Radiation.
Adaptive Radiation wird immer dann möglich, wenn eine Population die Gelegenheit hat, neue Nischen zu bilden; wenn eine Art auf Grund ihrer genetischen Variabilität ein Areal ausfüllen könnte.
Mutationsformen
Vererbung beruht auf der identischen Verdopplung und der exakten Aufteilung und Weitergabe des Erbmaterials von einer Generation auf die andere. Nur ganz selten kommt es vor, daß bei der Verdopplung oder der Aufteilung der Erbanlagen ein Fehler geschieht. Eine solche nichtidentische Reduplikation nennt man Mutation. Hat sich eine Mutation ereignet, so wird sie Bestandteil des Erbmaterials.
Die Mutation ist der einzige Evolutionsfaktor, der neue Gene schafft. Sie liefert das \"Rohmaterial der Evolution\". Durch das Entstehen neuer Erbfaktoren oder Gene wird der Genpool einer Population vergrößert; ihre Variabilität wird erhöht.
Mutationen ereignen sich spontan, d.h. ohne erkennbaren Anlaß. Die Mutationsrate kann sich allerdings durch Temperaturerhöhung, mutagene Strahlen und Chemikalien erhöht werden.
Es gibt die Gen-, Chromosomen-, Genoß-, Plastiken- und Plasmamutation. Sie sind alle spontan, nicht \"ortsgebunden\" (zufällig und richtungslos), die Mutationsrate ist relativ gering und für einzelne Gene verschieden, sie ist zeitproportional.
Mutationen sind also Fehler bei der Verdopplung der DNS oder der Verteilung der Chromosomen. Damit ist schon gesagt, daß Mutationen zufällige Ereignisse sind. Zwischen der Umwelt und den Mutationen, die zur Anpassung an diese Umwelt führen, besteht kein Zusammenhang.
Der Nutzen einer Mutation hat keinen Einfluß auf ihre Häufigkeit.
Momentanphasen nach Zimmermann
Momentanphasen sind Augenblicke, in denen Veränderungen stattfinden, die für den Evolutionsprozeß relevant sind.
1. Mutation (Präadaption) (Falschverteilung der Chromosomen)
2. Rekombination
3. Zellteilung
4. Sexualakt (Verschmelzung von Eizelle und Samen)
5. Selektion
6. Artgrenzbildung
7. Isolation
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