Die Methoden zur Bekämpfung der Erosion durch Wasser sind oft auch gegen die Erosion durch Wind nützlich. So wird zum Beispiel auch hier Strip Cropping angewandt und Strohmulch hemmt natürlich auch Einwirkung von Staubpartikel auf die Bodenoberfläche.
Die wichtigste Methode ist jedoch das Erstellen von Bodenschutzanlagen, welche im Gegensatz zu den kulturtechnischen Massnahmen gegen die Erosion durch Wasser auch ökologisch sehr wertvoll sind.
Einen wichtigen Einfluss auf die Wirksamkeit von Bodenschutzanlagen hat deren Höhe. Sie bestimmt die Grösse des Luftpolsters und damit die Länge der windberuhigten Zone im Feld. Diese beträgt je nach Wind und Durchlässigkeit der Hecke auf der Luvseite das 3- und 5-Fache der Heckenhöhe und auf der Leeseite das 10- bis 20-Fache.
Ein zweiter wesentlicher Einfluss auf die Wirkung der Bodenschutzanlagen ist ihre Durchlässigkeit. Hinter zu dichten Hecken sinkt der Luftstrom rasch wieder ab und es kommt zu Wirbelbildung. Die windberuhigte Zone wird dadurch erheblich verkürzt. Hinter durchlässigen Hecken können sich längere Schutzzonen ausbilden. Unterbrechungen der Hecken wie zum Beispiel Feldzufahrten sind besonders ungünstig, weil es zu einer Düsenwirkung kommt, welche die Windgeschwindigkeiten lokal erhöht. Wegdurchquerungen sind daher stets in schrägem Winkel durch die Bodenschutzanlage zu führen.
Bodenschutzanlagen sollen daher quer zur Hauptwindrichtung, möglichst hoch, lückenlos und nicht zu dicht angelegt werden. Bei einem starken Wechsel der vorherrschenden Windrichtungen kann durch zusätzliche Querhecken eine Windberuhigung erzielt werden.
Bodenschutzanlagen sollten mindestens 8 Meter breit sein und aus vier Reihen Bäumen bestehen. Um Löcher in dieser Barrikade zu vermeiden werden unter den Bäumen auch Füllhölzer und Büsche angepflanzt. Die Zusammensetzung sollte nicht zu einseitig sein und der natürlichen Umwelt entsprechen. So stellen solche Windschutzhecken wertvolle Biotope dar, die oft auch einer grossen Fauna Lebensraum bieten.
Ich möchte nun abschliessend zu einer Bewertung des Bildes und der Erosionsproblematik kommen.
Der Boden ist eine unserer Lebensgrundlagen, ich halte die Problematik der Bodenerosion daher für relativ schwerwiegend. Es ist wichtig, dass gerade Landwirte gut darüber Bescheid wissen und entsprechend verantwortungsbewusst handeln. Dass durch Erosionsprozesse auch stehende und fliessende Gewässer, das Grundwasser und letztlich unser Trinkwasser verunreinigt werden können, verschärft das Problem weiter. Natürlich ist Erosion nicht nur in den USA ein Problem. Auch zum Beispiel in der Schweiz gibt es Gebiete mit ähnlichen Problemen.
Die Aufnahme ist gut gemacht und ich habe nicht den Eindruck, dass etwas absichtlich wegzensiert wurde. Das Bild wurde schliesslich auch in Fachliteratur veröffentlicht, mit dem Zweck, die wahren Verhältnisse wiederzugeben.
Der Nachteil dieses Bildes ist, dass es nicht sehr viele Aspekte des Erosionsproblems zeigt. Ein Beispiel zur Konturbearbeitung oder einige Windschutzhecken wären zur Veranschaulichung hilfreich gewesen. Der Titel "Fluraufteilung im Mittelwesten" ist eher mässig treffend, weil er lediglich auf die Anordnung der Felder, jedoch nicht auf Ursachen dafür anspielt. Allerdings wäre dies in drei Wörtern auch nicht möglich. Das Bild ist jedoch sicher typisch für diesen Raum und gibt auch die Weite dieser Ebenen wieder. Seine Publikation ist daher durchaus berechtigt.
Zum Schluss noch eine abschliessende Frage an euch:
Welche Folgeprobleme könnten durch die künstliche Bewässerung im relativ trockenen Mittelwesten der USA auftreten?
. Versalzung des Bodens
. Absenkung des Grundwasserspiegels
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