Sind catadrome Amphibionten die gonodrome Wanderungen durchführen.
Sie laichen in der Sargassosee südlich der Bermuda-Inseln, in einer Tiefe von ca. 5000-6000 m ab. Die Laichgebiete der beiden Arten überlappen sich. Die jungen und adulten Amerikanischen Aale sind im Süßwasser von Grönland und Labrador bis südlich von Mexiko und in einigen nördlich gelegenen Gebieten Südamerikas verbreitet. Das Vorkommen der jungen und erwachsenen Europäischen Aale erstreckt sich von den Flüssen auf Island und in Skandinavien bis zu denen in Europa, die ins Mittelmeer oder Schwarze Meer münden. Sie leben auch auf den Kanarischen Inseln und in Marokko.
Die Entwicklung der weidenblattförmigen Larven beginnt im Frühjahr. Sie sind durchsichtig da ihnen das Hämoglobin im Blut fehlt und ernähren sich von Plankton. Ihre Bewegung ist eher passiv und wird durch Strömungen bestimmt. Zu Beginn ihrer Wanderung werden sie von Strömungen im Florida- und Golfstrom erfasst. Nach 1-2 Jahren erreichen die Larven der amerikanischen Art ihre Zielorte im Süßwasser im Osten Nordamerikas. Die der europäischen Art durchqueren in 2-3 Jahren den Atlantik von West nach Ost. Diese Strecke kann über 6000 km lang sein.
Bei der Ankunft in den Flussmündungen setzt die Umwandlung von der Larve zum Jungtier, dem sogenannten Glasaal, ein. Dieser ist auch noch durchsichtig und schwimmt aktiv die Flüsse hinauf. In dieser Zeit färben sich die Tiere dunkel und werden Steigaale genannt. Sie können sogar kurze Landwege passieren.
Im Süßwasser verwandelt sich das Tier nun zum Gelbaal, der an der Oberseite graubraun und seitlich und am Bauch gelblich gefärbt ist, und einen weichen Körper hat. Durch unterschiedliche Ernährung bilden sich nun zwei Formen: der Spitzkopfaal (frisst Insektenlarven, Würmer u. a. Kleintiere) und der Breitkopfaal (jagt vorwiegend Fische). Die Tiere fressen so viel, dass das Fett bis zu 32% ihres Körpergewichtes ausmacht. Die männlichen Aale bleiben meist im Unterlauf der Flüsse und erreichen eine Länge von bis zu 50 cm und ein Gewicht von ca. 200 g. Die weiblichen können bis zu 1,5 m lang und über 6 kg schwer werden.
Nach etwa 15-20 Jahren im Süßwasser erfolgt die letzte Metamorphose. Der Geruchsinn der Tiere entwickelt sich sehr gut, die Augen vergrößern sich und der Kopf wird spitz. Der Rücken wird schwarz und der restliche Aal färbt sich silber. Er stellt nach und nach die Nahrungsaufnahme ein und der Verdauungstrakt degeneriert. Die jetzt erreichte Adultform wird Blank- oder Silberaal genannt. Diese Tiere wandern nun von August bis Oktober die Flüsse hinunter und treten die Wanderung zurück in die Sargassosee an. In dieser Zeit nehmen sie keine Nahrung auf. (Im Aquarium kommen Aale 4 Jahre ohne Nahrung aus.) Vermutlich erreichen sie die Sargassosee im nächsten Frühjahr, was bedeuten würde, dass sie pro Tag eine Strecke von etwa 30 km zurücklegen. Die Aale legen einen direkteren Weg als bei ihrer Wanderung als Larve ein und wählen ganz unterschiedliche Routen, da sie aus ganz verschiedenen Gebieten kommen. An ihrem Ziel angekommen laichen sie ab und sterben danach.
Es wurde noch nie ein lebender Aal in der Sargassosee gefangen, der sich unmittelbar vor oder nach dem Ablaichen befand. Es wurden auch noch nie gerade abgelegte Eier gefunden. Weiters hat man auch noch nirgends im Meer Silberaale gefangen, nachdem sie die flachen Küstengewässer verlassen hatten. Man konnte sie bis jetzt nur mit Sonar verfolgen, wenn sie aus den Flüssen in den offenen Atlantik schwammen.
Hindert man Aale daran ins Meer abzuwandern erreichen sie ein Alter von bis zu 50 Jahren.
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