Wie Albrecht II. deutscher, böhmischer und ungarischer König wurde Mit Albrecht II. erlangte 1438 wieder ein Habsburger die Königskrone, und als Schwiegersohn und Erbe des Luxemburgers Sigismund (mit vertraglich abgesicherten Ansprüchen) erwarb Albrecht auch die böhmische Wenzelskrone und die (erst 1387 durch Sigismund erworbene) ungarische Stephanskrone.
Dazu vielleicht ein bißchen "Kronologie":
Wenzelskrone: Die für die Krönung Wenzels I. (1230 - 1253), des nachmaligen heiligen Wenzel, hergestellte Krone. Karl IV. ließ sie in die gegenwärtige Form bringen. 1346 wurde durch päpstliche Bulle verfügt, daß die Krone künftig auf der im Prager Veits-Dom aufbewahrten Kopfreliquie des heiligen Wenzel ruhen solle.
Stephanskrone: Nach den Hunnen und ihren Verwandten, den Awaren (von Karl dem Großen geschlagen und aus der Geschichte verschwunden) hatten um 900 die Magyaren - ebenfalls ein asiatisches Hirtennomadenvolk - von Ungarn Besitz ergriffen. Die Magyaren (Ungarn) sind dem finno-ugrischen Sprachraum zuzurechnen (der wiederum mit dem der mongolischen und Turksprachen in "verwandtschaftlicher" Beziehung steht). Nach einer (955) im Kampf gegen Otto I. erlittenen Niederlage hatten sie ihre Streifzüge eingestellt und waren seßhaft geworden. Stephan I. (später ebenfalls zum Heiligen befördert) hatte ihm Jahre 1000/01 das Christentum sowie (aus der Hand Papst Sylvesters II.) die Königskrone angenommen, die aber 1258 verlorenging. Stephan V. (1270 - 1272) ersetzte sie darauf durch die noch heute erhaltene Krone, die aus mehreren Teilen verschiedener (auch byzantinischer) Herkunft zusammengesetzt ist.
Daß Albrechts II. Nachfolger Friedrich III. dieses Kunststück nicht fertigbrachte und dem Ungarnkönig Matthias Corvinus zeitweise sogar Wien überlassen mußte Albrecht II. starb früh (1439), ebenso sein nachgeborener Sohn Ladislaus ("Postumus"). Böhmen und Ungarn wählten ihre eigenen Könige (Georg von Podiebrad und Matthias Corvinus) und Kaiser Friedrich III. (1440 - 1493) vermochte seine Ansprüche nicht durchzusetzen. Im Gegenteil: Matthias Corvinus hielt Wien zwischen 1485 und 1490 besetzt.
Matthias Corvinus starb 1490 und hinterließ keinen legitimen Erben. Allerdings war für diesen Fall vertraglich die Erbberechtigung der Nachkommen Friedrichs vorgesehen worden. Die Herrschaft über Böhmen und Ungarn aber rissen die polnischen Jagellonen an sich.
Wie Maximilian das Erbe Karls des Kühnen, des Herzogs von Burgund erheiratete Karl der Kühne, der Herzog von Burgund, hatte zwischen Deutschland und Frankreich, von der Nordsee bis an die Rhone, ein Mittelreich geschaffen. Beim Versuch gewaltsamer Erweiterung seines Fürstentums fiel er 1477 - ohne männlichen Erben - bei Nancy. Seine Tochter Maria brachte im gleichen Jahr ihr burgundisches Erbe in die Ehe mit dem habsburgischen Kronprinzen Maximilian mit.
Wie Maximilian seinen Sohn so gut verheiratete, daß im Habsburgerreich die Sonne nicht mehr unterging Maximilian (Kaiser seit 1493) verheiratete seinen Sohn Philipp mit der Erbin des spanischen Throns Johanna (der Wahnsinnigen). Sie war die Tochter der "katholischen Könige" Ferdinand (von Aragon) und Isabella (von Kastilien), die durch ihre Ehe Spanien vereinigt hatten. Philipp starb noch vor seinem Vater Maximilian, sein Sohn Karl (V. 1519 - 1556/58) aber wurde zum Monarchen eines Reiches, in dem die Sonne nicht unterging. Allerdings überließ Karl bereits 1521 seinem jüngeren Bruder Ferdinand die österreichischen Länder.
Wie Ferdinand wegen der Osmanen zum Erben der Jagellonen in Böhmen und Ungarn wurde und dann wegen der Osmanen dieses Erbe zum Teil nicht antreten konnte Inzwischen expandierten die Osmanen nach Europa. Die Eroberung Konstantinopels gelang ihnen erst 1453, aber schon davor waren sie auf den Balkan vorgedrungen und hatten Serbien unterworfen (Schlacht auf dem Amselfeld 1389). 1526 griffen die Osmanen Ungarn an und besiegten bei Mohács das Heer des erst zwanzigjährigen jegellonischen Königs Ludwig, der in dieser Schlacht umkam.
Der mit Ludwigs Schwester Anna verheiratete Ferdinand trat das Erbe der Jagellonen an (Böhmen und Ungarn), mußte dazu jedoch erst Gegenkönig Johann Zápolya aus Ungarn vertreiben, der von den Osmanen unterstützt wurde.
Wie es zur "Ersten Türkenbelagerung" kam Sultan Soliman (Süleiman II., der Prächtige) brach im Frühjahr 1529 mit etwa 250.000 Mann von Konstantinopel auf und stand Mitte September vor Wien, gab aber knapp einen Monat später die Belagerung auf. Ferdinand mußte den Osmanen jedoch einen Großteil Ungarns lassen. Er erkaufte sich den Frieden sogar eine Zeit lang durch Tributzahlungen ("Ehrengeschenke").
Im Prinzip aber gingen die Habsburger bis 1918 nicht mehr aus Böhmen und Ungarn.
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