Der Begriff AIDS kommt aus dem Englischen und ist die Abkürzung für " Acquired immune deficiency Syndrom" , was so viel Bedeutet, wie erworbenen Schwäche des Immunsystems.
AIDS wird durch einen Virus hervorgerufen, das HIV (" Human immune deficiency virus").
Die Ausbreitung im Körper eines infizierten Menschen verläuft, im Gegensatz zu den meisten anderen ansteckenden Krankheiten, sehr langsam. Das Einsetzen des AIDS kann zehn bis fünfzehn Jahre nach der Infizierung mit dem HIV erst einsetzen.
1.1. Auswirkungen im Körper
AIDS kann im Gegensatz zu normalen Grippeviren nur über eine offene Wunde, d.h. direkter Blutkontakt, oder durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden.
Der HIV befällt im Körper vor allem die T- Helferzellen, von deren Signal das Abwehrsystem weitgehend abhängig ist.
Der HIV dringt in die T-Helferzelle ein, vermehrt sich und zerstört sie dabei.
Auch gegen den HIV werden Antikörper entwickelt, aber auf Dauer scheinen sie unwirksam zu sein.
Die Folge, immer mehr T-Helferzellen werden befallen. Durch den entstehenden Mangel an T-Helferzellen ist der infizierte Mensch anderen Krankheitserregern wehrlos ausgesetzt.
Die Produktion passender Antikörper ist gestört. Die Plasmazellen und Killerzellen erhalten keinen Einsatzbefehl mehr.
So kann ein AIDS-Kranker z.B. schon an einer Lungenentzündung sterben, die für ein funktionierende Immunsystem kein Problem wäre.
1.2. Forschung
1994/95 begann die Suche nach einem Impfstoff für sogenannte Langzeitüberlebende, bei denen AIDS bis zu 15 Jahren nicht ausgebrochen war.
Wissenschaftler das Paul - Ehrlich - Instituts in Langen fanden heraus, dass ein Zellhormon die Affenart Meerkatzen vor AIDS schützt.
Die Forscher suchten nach dem Gen, das für die Produktion das Hormons verantwortlich ist, um es gentechnisch nachzubauen. Sie hatten bis heute jedoch keinen Erfolg.
Auch eine Impfung gegen AIDS stellte sich als problematisch heraus. Während die USA im Juni 1994 ihre Versuche wegen Erfolglosigkeit einstellte, plante die WHO (Weltgesundheitsorganisation) 1996 Impftests in Thailand und Brasilien. Doch die Entwicklung eines Impfstoffes , der vor einer Infektion schützt, ist schwierig, denn die Virustypen HIV I und HIV II bildeten bis 1995 zahlreiche Untergruppen.
Es müßte also einen Impfstoff geben, der gegen alle diese Viren wirksam ist.
1.3. Heilung
Eine 100% Heilungschance besteht bis heute nicht.
AIDS ist eine Krankheit, die auf jeden fall mit dem Tod endet. Doch es ist inzwischen Möglich, den infizierten Mensch mit der Kombination von zwei bis drei AIDS- Medikamenten zu behandeln.
Dem Infizierten wird entweder nach Absinken der T-Helferzellen, unter einen Minimalwert, oder ab einer bestimmten Anzahl von AIDS- Viren im Blut
( 50000-100000 /ml) eine virushemmende Kombination verabreicht.
1.4. Bezug auf Deutschland
Anfang 1995 waren beim Robert- Koch - Institut in Berlin 66617 Infizierte gemeldet.
12379 davon waren seit 1983 an AIDS erkrankt, davon 1211 Frauen, 7522 Menschen starben daran. Die Zahl der infizierten erhöht sich in Deutschland jährlich um 2000-3000.
10% der Neuinfektionen wurden durch sogenannten Sextourismus verursacht, bei dem sich Bundesbürger über sexuellen Kontakt auf Urlaubsreisen nach Afrika und Asien anstecken.
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