Ein Rückschlagspiel, bei dem im Einzel zwei Spieler, im Doppel vier Spieler mit Hilfe von Schlägern einen kleinen Zelluloidball auf einem Tisch so über ein Netz schlagen, daß der Ball nicht regelgerecht zurückgespielt werden kann. Tischtennis ist ein beliebter Freizeitsport, kann aber auch als Hochleistungssport betrieben werden.
Regeln und Ausrüstung
Eine Tischtennisplatte ist 2,74 Meter lang und 1,52 Meter breit, die Oberfläche befindet sich 76 Zentimeter über dem Boden. Das Spielfeld wird von einem 15,25 Zentimeter hohen Netz in zwei Hälften geteilt, ein drei Millimeter breiter, weißer Streifen verläuft längs in der Mitte der Platte. Dieser Streifen spielt nur im Doppel eine Rolle. Die Oberfläche einer Tischtennisplatte ist 2,55 Zentimeter dick, und besteht aus fünffach geleimtem Sperrholz, das einen genormten Tischtennisball, der aus einer Höhe von 30 Zentimetern fällt, 22 bis 25 Zentimeter hoch zurückspringen läßt. Der weiße Zelluloidball ist hohl. Sein Durchmesser beträgt 38 Millimeter, sein Gewicht 2,5 Gramm. Die Form des Schlägers ist nicht vorgegeben, im allgemeinen ist er oval und besteht aus Holz mit einem Belag aus Schaumstoff und Gummi mit oder ohne Noppen.
Wie beim Tennis spielt man beim Tischtennis den Ball über das Netz hin und her, bis einer der Spieler den Ball nicht den Regeln gemäß zurückschlagen kann. In diesen Fällen erhält der Gegner jeweils einen Punkt. Bei einem regelgerechten Aufschlag wirft der Spieler den Ball aus der flachen Hand in die Luft und schlägt ihn beim Herunterfallen. Der Ball muß zuerst vor dem Netz auf der Seite des aufschlagenden Spielers auf der Platte aufspringen, dann in der Tischhälfte des Gegners. Der Ball muß immer zuerst auf der Platte auftreffen, bevor er zurückgeschlagen werden darf. Berührt der Ball beim Aufschlagen das Netz und ist der Aufschlag sonst korrekt ausgeführt, wird der Aufschlag wiederholt. Das Aufschlagsrecht wechselt immer nach fünf gespielten Punkten. Derjenige Spieler, der zuerst 21 Punkte erreicht, gewinnt den Satz. Haben beide Spieler 20 Punkte, wechselt der Aufschlag nach jedem Punkt, bis ein Spieler zwei Punkte Vorsprung hat. Die Spieler tauschen nach jedem Satz die Plätze (und zusätzlich im spielentscheidenden Satz, wenn ein Spieler zehn Punkte erreicht hat). Berührt der Ball das Netz oder die Tischkante, ist der Schlag gültig.
Zwischen Doppel und Einzel bestehen folgende Unterschiede: 1. Der Aufschlag muß von der rechten Tischhälfte des Aufschlägers in die rechte Tischhälfte des Gegners erfolgen. 2. Die Partner müssen abwechselnd schlagen bzw. zurückschlagen. Jeder Spieler nimmt fünf Punkte lang den Aufschlag an, anschließend, wenn die Gegner die Plätze tauschen, schlägt er fünf Punkte lang auf. Nach jedem Satz muß die Folge der sich jeweils gegenüberstehenden Partner gewechselt werden.
Geschichte
Das Spiel ist im 19. Jahrhundert in Ostasien entstanden. Mit der Erfindung des Zelluloidballes durch den Engländer J. Gibb 1890 wurden die Gummi- oder Korkbälle ersetzt, und das Spiel erfreute sich immer größerer Beliebtheit. Ab 1922 entstanden in mehreren Teilen der Welt gleichzeitig Bestrebungen, Tischtennis als ernsthafte Sportart zu betreiben. Auf einer Konferenz 1926 in Berlin, an der fünf Länder teilnahmen, wurde die International Table Tennis Federation (ITTF; Sitz in Hastings) gegründet. Tischtennisbewerbe werden ausgetragen in verschiedenen Alters- und Leistungsklassen bei Jungen und Mädchen sowie bei Damen und Herren. Die ITTF richtet alle zwei Jahre Weltmeisterschaften aus: im Herreneinzel, Dameneinzel, Herrendoppel, Damendoppel, im Mixed und den Mannschaftswettbewerb. Von den sechziger bis zum Anfang der achtziger Jahre dominierte China in der Regel diese Meisterschaften. Zwischendurch gingen die Titel auch an Spieler aus Japan, Schweden und Ungarn. Ende der achtziger Jahre aber, als Tischtennis olympisch wurde, verdrängten Südkorea und Schweden China schließlich aus dieser Führungsrolle.
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