A B C D E F
I 45 - 60 70 - 50 65 - 70 5 - 9 18 - 30 25100 - 26800
II 10 - 30 64 - 45 70 - 75 5 - 6 12 - 18 26800 - 28500
III 4 - 7 45 - 40 75 - 82 5,8 - 6,0 > 9,8 bis 32850
IV 3 - 6 35 - 40 82 - 85 5,6 - 5,8 9,8 - 7,3 bis 33900
V 3 - 5 28 - 35 85 - 87 5,0 - 5,6 7,3 - 4,5 bis 35000
VI 2 - 4 19 - 28 87 - 89 4,5 - 5,0 4,5 - 3,2 bis 35400
VII 2 - 4 14 - 19 89 - 90 4,0 - 4,5 3,2 - 2,8 35400
VIII 1 - 3 10 - 14 90 - 91,5 3,75 - 4,0 2,8 - 2,5 bis 35600
IX < 2 6 - 10 > 91,5 < 3,75 < 2,5 bis 36000
Erläuterungen:
A = Wassergehalt (frisch gefördert) in % I = Weichbraunkohle
B = flüchtige Bestandteile in % II = Hartbraunkohle
C = Kohlenstoff *) in % III = Flammkohle
D = Wasserstoff *) in % IV = Gasflammkohle
E = Sauerstoff *) in % V = Gaskohle
F = Heizwert in kJ/kg VI = Fettkohle
VII = Eßkohle
VIII = Magerkohle
IX = Anthrazit
*) In wasser- und aschefreier Substanz
Viele Kohle - Vorkommen (z.B. die des Ruhrgebiets) zeigen einen Wechsel von einzelnen Kohle - Flözen und marinen Sedimenten (Sande, Tone). Diese paralischen Kohlen sind in Küstennähe entstanden; zeitweise war die Senkung des Landes so stark, daß das Meer die Moore überflutete; limnische Kohlen nennt man dagegen die Kohlen, die in Becken innerhalb eines Festlandes, ohne Einfluß des Meeres, gebildet wurden (z.B. die Steinkohle des Saarlandes). In tektonischen Gräben und Becken, wie im Rheinischen Braunkohlenrevier und im französischen Zentralmassiv (paläozoische Stein - Kohle), können, manchmal auch durch unterirdische Salzauslaugung bedingt, besonders mächtige Kohle - Vorkommen gebildet werden.
Alle Humus - Kohlen sind praktisch unter völligem Luftabschluß durch Vertorfung entstanden; man nennt sie auch autochthon, da die Moorpflanzen am Bildungsort der Kohlen gewachsen sind, wie Wurzelböden und aufrechtstehende Baumstümpfe zeigen. Die Sapropel - Kohlen dagegen sind allochthone Bildungen; sie sind aus zusammengeschwemmtem Pflanzenmaterial entstanden (wirre Lagerung, viele Gerölle und Sandkörner). Da dieses lange Zeit der Luft ausgesetzt war, besteht es nur aus den widerstandsfähigeren Bestandteilen wie Sporen, Blatthäuten, Harzen und Wachs.
Kohle - Vorkommen sind über die ganze Erde verbreitet; sie entstanden vor allem im Jungpaläozoikum (Karbon, Perm) und im Tertiär, aber auch im Mesozoikum (z.B. Kreide). Die ältesten Kohle - Bildungen stammen bereits aus dem Präkambrium, so der aus Algen gebildete "anthrazitische" Schungit, die ältesten Kohle - Flöze aus dem Oberdevon (Bäreninsel). Voraussetzung war die Entwicklung höherer Sporenpflanzen: in den oberkarbonischen Waldmooren vor allem baumförmige Farnpflanzen (Sigillarien u.a. Bärlappengewächse, Calamiten und Farne) sowie Samenfarne und Cordaites. Die Steinkohlenwälder der Südhalbkugel (Gondwana) zeigen den Einfluß der permokarbonischen Vereisung (Glossopterisflora). Wichtigste Torfbildner der tertiären Braun - Kohlen waren Angiospermen - Koniferen - Mischwälder; an den feuchtesten Standorten u.a. Wasserfichten, Erlen und Farne. Da die jungpaläozoische Kohlen eine längere Bildungsperiode durchlaufen haben und meist von mächtigen Deckschichten überlagert wurden, handelt es sich bei ihnen meist um Stein - Kohle, bei den tertiären Kohlen dagegen meist um Braun - Kohle; es gibt aber auch karbonische Braun - Kohle (z.B. im Moskauer Becken) und tertiäre Steinkohle (z.B. in Japan, vulkanischer Einfluß). Die geringe Mächtigkeit der Deckschichten bei Braunkohle läßt meist den Tagebau zu, deren große Mächtigkeit bei Stein - Kohle erfordert in der Regel den Tiefbau (Ausnahme z.B. in Simbabwe). Mit den heute verfügbaren Verfahren ist Kohle (Steinkohle) bis zu einer Tiefe von etwa 1500m abbaubar (z.B. in Ibbenbüren; mittlere Tiefe im Ruhrgebiet heute etwa 900m). Um noch tiefer liegende Kohle (in der Bundesrepublik Deutschland über 300 Mrd. t Steinkohle)nutzen zu können, wird eine Untertagevergasung erprobt. Die gesamten geologischen Kohle - Vorkommen der Erde werden auf 6914 Mrd. t (1988) Steinkohle und 5082 Mrd. t Braunkohle geschätzt, die wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte auf 566 Mrd. t Steinkohle und 426 Mrd. t Braunkohle (auf Steinkohleeinheit umgerechnet: insgesamt 782 Mrd. t). Von den wirtschaftlich gewinnbaren fossilen Brennstoffen macht Steinkohle 52%, Braunkohle 21% aus. 1987 wurden auf der Erde insgesamt 3,42 Mrd. t Steinkohle (davon gelangten 345 Mio. t in den Welthandel) und 1,24 Mrd. t Braunkohle gefördert.
|