Maßgebend für Art und Umfang der Verletzungen durch direkten oder indirekten Blitzschlag ist die im menschlichen Körper umgesetzte elektrische Energie. Während die Empfindungsschwelle bei etwa ein tausendstel Joule liegt, beträgt der tödliche Grenzwert beim Menschen einige zehn Joule.
Zu den bekannt gewordenen Blitzverletzungen gehören:
- Lähmungen (in der Regel vorübergehend), insbesondere der Arme und Beine
- Gehirnschädigungen und Schäden des Zentralnervensystems
- Seh- und Gehörstörungen sowie sonstige Schädigungen der Augen und Ohren
- erhöhter Blutdruck (oft über Monate)
- Strommarken an den Ein- und Austrittstellen des Blitzstromes (sie können aber auch nur
schwach erkennbar sein oder ganz fehlen!)
- Verbrennungen ersten bis dritten Grades (vor allem an den Ein- und Austrittstellen des
Stromes) vorübergehende Bewusstseinsstörungen
- Bewusstlosigkeit und Atemstillstand bei Stromfluss durch das Gehirn
- Herzstillstand oder sonstige Herzschädigungen (EKG-Veränderungen bis zu einem
Jahr!)
- Frakturen, insbesondere des Schädels, der Wirbelsäule und der Extremitäten, infolge von
Stürzen.
Sobald - noch während des Ansteigens des Blitzstromes - die Spannung an einem getroffenen Menschen mit einem Körperwiderstand von etwa 500 Ohm einen Wert von einigen 100 Kilovolt erreicht, kann ein spontaner Gleitüberschlag entlang der Körperoberfläche erfolgen.
Dies ist bereits der Fall, wenn der Blitzstrom auf etwa 1000 Ampere angestiegen ist, also lange bevor der Maximalwert von einigen zehn Kiloampere erreicht wurde. Somit fließt der weitaus größte Teil der Blitzstromes nicht durch den Menschen, sondern in Form eines Gleitfunkens auf seiner Körperoberfläche, wodurch in der Regel Brandspuren auf der Haut entstehen und Kleider aufgerissen werden.
Allein auf diesen Effekt ist es zurückzuführen, dass Menschen auch direkte Blitzschläge überlebt haben. Die tödliche Gefahr richtet sich hauptsächlich danach, wie der Strom in und entlang dem menschlichen Körper fließt. Dies ist wiederum davon abhängig, wo (Kopf, Arm, Fuß) und wie (direkt oder indirekt) das Opfer vom Blitz getroffen wird.
Anmerkung: Blitze und die sie umgebenden elektrischen Felder sind in der Regel keine Gefahr für Menschen mit Herzschrittmachern, da die Signalpegel dieser Geräte sehr gering sind. Dennoch lässt sich eine Gefährdung in unmittelbarer Nähe von Blitzeinschlägen nicht ganz ausschließen.
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