Oersteds Experiment zeigte, daß Ströme auf Magnete Kräfte ausüben.
Wäre es vielleicht auch möglich, daß Magnetfelder mit Strömen das gleiche tun ?
Oersted erwartete dies auf Grund des allgemeinen Wechselwirkungsgesetzes.
Ein Beispiel dafür ist die LEITERSCHAUKEL:
Schaltet man den Strom ein,
so wird die Leiterschaukel
ausgelenkt. Auf einen strom-
durchflossenen Leiter wirkt
also im Magnetfeld eine Kraft.
Das Experiment zeigt unter anderem, daß der Draht nur dann abgelenkt wird, wenn er zu den Feldlinien senkrecht steht. Liegt er parallel zu den Feldlinien, wirkt keine Kraft. Der Versuch zeigt, daß die Kraft F auf den Strom proportional zur Stromstärke I und zur Länge s des Drahtstückes ist, das sich im Magnetfeld befindet. Die Kraft nimmt mit der Stärke des Magneten zu. Diese Stärke ist die magnetische Feldstärke B. Die Feldstärke ist ein Vektor. Ihre Richtung wird durch den Nordpol einer kleinen Magnetnadel festgelegt. Ihr Betrag ist B = F / I s , wobei F die Kraft auf einen Leiter der Länge s ist, der vom Strom I durchflossen wird, und der senkrecht zur Feldrichtung steht. Die Einheit der magnetischen Feldstärke wird Tesla genannt und mit T bezeichnet. Sie ist keine Grundeinheit des Maßsystems.
Die magnetische Feldstärke beträgt B = 1 T .
In einem Magnetfeld B erfährt ein Leiter der Länge s, in dem ein Strom I fließt, eine Kraft F = IsB , wenn I senkrecht zur Feldrichtung fließt.
Diese Kraft heißt Lorentzkraft.
Die Richtungen von Strom I, Magnetfeld B und Kraft F folgen einer ,,Dreifingerregel der rechten Hand \", wo alle drei Faktoren als Vektoren normal aufeinander stehen.
|