In der Zwischenzeit ist ein teilweises Verfahren der Tiefdruckformherstellung im praktischen Einsatz, nämlich die Umwandlung von Offset-Rasterlithos in Tiefdruckformen, das sogenannte O.T.-Verfahren. Von den gescanten Farbauszügen werden als Kundenvorlage Offsetandrucke oder Cromalin-Abzüge hergestellt. Auf diesen Abzügen bezeichnet der Besteller eventuelle Korrekturen, die in der Lithographie ausgeführt werden. Das Rasterlitho oder eine Aufsichtskopie (Opalkopie) davon wird abgetasten und auf dem Zylinder als Tiefdruck graviert.
Wichtigste Vorraussetzung im O.T.-Verfahren ist, daß die gerasterten Vorlagen bei der Abtastung entrastert werden, da sonst auf dem gravierten Zylinder ein Moire entstehen würde. Die für den Druck von gravierten Zylindern typischen Farbdrifterscheinungen werden wie üblich mit dem entsprechenden Rasterprogramm ausgeschaltet. Für den Tiefdruck und seine Wettbewerbsfähigkeit, besonders die des Verpackungstiefdrucks, ist eine Qualitätsverminderung gegeben, so dass die Druckqualität unterhalb der eines Rollenoffsetdrucks liegt und sogar unter günstigen Voraussetzungen von einem guten Flexodruck fast erreicht werden kann.
Vorteile der Gravur:
. Sehr grosse Wirtschaftlichkeit!
. Problemlose Endloszylinderherstellung
. Einwandfreie Flächen
. Keine Passerprobleme bei Wiederholungszylindern
. Gute reproduzierbarkeit
Nachteile der Gravur:
. Geringeres Näpfchenvolumen wirkt sich bei schweren Farben, Metall- und Leuchtfarben nachteilig aus. Deshalb sind häufig Nachätzungen erforderlich.
. Wiedergabe der Schreibschriften und feinster Linien ist unbefriedigend.
. Passerprobleme bei Kombinationen von Gravur und autotypischer Ätzung
. Grosser Unsicherheitsfaktor, falls nur ein Gerät vorhanden ist.
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