Etwa im 10. Jahrhundert entstanden die ersten Glashütten in den Waldgebieten des Böhmischen Waldes, Bayrischen Wald, Thüringer Wald, Spessarts, Sollingen, Fichtelgebirge, Riesen - und Isergebirge.
Die Glasmacher dieser Glashütten bevorzugen die Waldgegenden
wegen des Holzes, das sie zur Beheizung der Glasschmelzöfen benötigten.
War der günstig gelegene Wald abgeholzt, so wanderten sie in ein anderes waldreiches Gebiet. Das hier entstandene Glas bezeichnete man als \"Waldglas\" Die Öfen wurden von den Glasmachern selbst gebaut, die dazu benötigten Steine wurden von Ihnen aus geeigneten Tonerden gefertigt.
Die Holzbeheizung wurde später z.B. in England zum Schutze der Wälder verboten.
Man war jetzt gezwungen, Kohle zum beheizen der Schmelzöfen zu verwenden. Die bauliche Veränderung Glasschmelzöfen war somit notwendig.
Die Rohstoffe zur Glasherstellung wurden aus den vorhandenen heimischen Mineralien gewonnen.
So, zum Beispiel, der Hauptglasbilder SiO2 wurde aus Sand bzw. Quarzstein gewonnen.
Letzteres wurde stark erhitzt und im Wasser abgeschreckt, es entstand SiO2 - Granulat.
Die aus Pflanzen gewonnene Asche ( Kaliumkarbonat ) diente als Gemengerohstoff.
Deren Bezeichnung Pottasche ist darauf zurückzuführen, das die Pflanzen im Verbrennungstopf ( Pott ) eindampfte und auslaugte wurde. Den dadurch entstandene Rückstand bezeichnet man als Pottasche ( K2CO3 ).
So zum Beispiel enthält Buchenholzasche etwa 18 % K2O.
Unter anderem wurden auch Eichenholz und Meerespflanzen zur Herstellung
von Pottasche verwendet.
Eine der Hochburgen im Mittelalter war Venedig, nach Angaben arbeiteten zeitweilig bis zu 8000 Menschen in venezianischen Glashütten.
Vom 15. bis 17. Jahrhundert erreichten sie den Höhepunkt der Glasmacherkunst und Venedigs Kaufleute beherrschten den gesamtem Mittelmeerraum. Wofür Venedigs Glasmacher berühmt wurden, war die Herstellung von reinstem Kristallglas, welches sich durch absolute Farblosigkeit und Glanz auszeichnete. Die Geheimhaltung der Glaszusammensetzungen war so streng, dass bei Weitergabe
der Herstellungsverfahren mit dem Tode zu rechnen war.
Anderseits waren die Glasmacher so hoch angesehen, das sie nicht selten in den Adelsstand erhoben wurden. Die damals herrschenden Kreise der damaligen Republik Venedig, befürchteten also, die ertragreiche Einnahmequelle zu verlieren, deshalb brachten sie die Glasmachen im Jahre 1291 unter Vorwand des Feuerschutzes auf die nahegelegene Insel Murano. Die Muranessen besaßen gegenüber den anderen Bewohnern der Republik große Vorrechte. Leider mussten sie auf die Freiheit verzichten die Insel zu verlassen.
Im 17.bis 18. Jahrhundert wurden die sogenannten Wanderglashütten sesshaft.
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