Das Plasma kann nach dem Prinzip des Transformators zunächst durch induzierten Strom bis auf ca. 15 Millionen Grad aufgeheizt werden. Danach versagt diese Heizungsmethode wegen des bei dieser Temperatur verschwindenden Ohm'schen Widerstandes des Plasmas. Neben Methoden wie z.B. Neutralteilcheninjektion kann die weitere Aufheizung bis auf über 100 Millionen Grad durch Einstrahlen von Millimeterwellen erfolgen, die an die Frequenz der um die magnetischen Feldlinien rotierenden (in der Fachsprache: gyrierenden) Elektronen oder Ionen angepasst sind. Weiterhin werden Mikrowellen zur Diagnostik und Stabilitätskontrolle des Plasmas eingesetzt. Genaue Beschreibung der drei Methoden: Die Stromheizung: Das Plasma ist elektrisch Leitfähig und besitzt einen gewissen Widerstand. Wird nun im Plasma ein Strom induziert, erzeugt dieser durch den Widerstand Wärme im Plasma. Da der Widerstand aber mit steigender Temperatur abnimmt, ist dieses Verfahren nur für die Anfangsheizung geeignet. Der Strom wird durch einen Transformator induziert. Da der Plasmastrom seine Richtung aber nicht ändern soll, kann immer nur eine Halbwelle der induzierten Wechselspannung ausgenutzt werden, d.h. der Plasmastrom fließt nur pulsweise.
Die Hochfrequenzheizung: Die Ionen und Elektronen des Plasmas führen im Magnetfeld verschiedene Eigenschwingungen aus. Wird nun eine elektromagnetische Welle gleicher Frequenz eingestrahlt, können die Teilchen aus dem Feld der Welle Energie aufnehmen und über Zusammenstöße an andere Teilchen weitergeben. Dies führt dann wiederum zu einer Plasmaaufheizung. Die Neutralteilchenheizung: Werden Teilchen mit hoher Bewegungsenergie über einen sog. Neutralteilcheninjektor ins Plasma hineingeschossen geben diese ihre Energie an die Plasmateilchen weiter und heizen somit das Plasma auf. In dem Neutralteilcheninjektor werden zunächst Ionen freigesetzt und beschleunigt. Damit sie von dem Magnetfeldkäfig nicht abgelenkt werden, werden sie dann wieder neutralisiert. Dann werden die neutralen Teilchen ins Plasma geschossen.
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