Trotz aller Arbeit hatten Benz und seine Familie große Geldsorgen. Daran änderte auch der neue Motor zunächst nichts. Um seine Schulden zu begleichen, musste Benz sogar einen Teil seines Werkzeugs hergeben. Er arbeitete noch härter und hatte erst einmal keine Zeit mehr für seine Erfindung.
Das änderte sich nach und nach. 1883 gründete er eine neue, sehr erfolgreiche Firma. Die Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim konnte viele Gasmotoren verkaufen, die z. B. in Pumpen, Druckmaschinen oder Fahrstühlen eingesetzt wurden. Es kamen immer mehr Aufträge hinzu, so dass die Firma sogar vergrößert werden musste.
Jetzt hatte Benz auch wieder Zeit für seinen Traum: Er wollte ein Fahrzeug bauen, das sich ohne die Muskelkraft von Pferden und ohne Schienen auf der Straße fortbewegen konnte. Dafür verbesserte er seinen Motor immer weiter und stellte ihn vom Zweitakt- auf das Viertaktsystem um. Das größte Problem dabei war, dass dieser Viertakt-Benzinmotor nicht zu groß und nicht zu schwer sein durfte. Im Hof seiner Firma machte er 1885 vor den Augen seiner Angestellten schließlich die ersten Fahrversuche. Sein mit Benzin betriebener Wagen hatte drei Räder und ähnelte ansonsten noch sehr stark einer Pferdekutsche. Ein Jahr später wagte sich der Tüftler mit seinem Fahrzeug erstmals auf die Straßen von Mannheim.
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