Enzyme sind Proteine, die chemische Reaktionen beschleunigen.
Nach den jeweils katalysierten chemischen Reaktionen kann man mehrere große Gruppen von
Enzymen unterscheiden, z. B. hydrolytische, oxidierende und reduzierende Enzyme.
Hydrolytische Enzyme beschleunigen Reaktionen, bei denen Moleküle unter
Wasseranlagerung in einfachere Grundbausteine zerlegt werden. Die oxidierenden Enzyme,
auch Oxidasen genannt, setzen Oxidationsreaktionen in Gang, und reduzierende Enzyme
sorgen für Reduktionsreaktionen, bei denen Sauerstoff abgespalten wird. Daneben kennt man
viele Enzyme, die andere Reaktionen katalysieren
Manche Enzyme, beispielsweise Pepsin und Trypsin, die der Verdauung von Fleisch dienen,
katalysieren viele verschiedene Reaktionen; andere, so die Urease, sind höchst wählerisch und
setzen nur eine einzige Reaktion in Gang. Wieder andere setzen Energie frei, die das Herz
schlagen lässt und auch den anderen Muskeln die Kontraktion ermöglicht. Viele Enzyme
setzen Zucker und weitere Nährstoffe zu den Verbindungen um, die der Organismus braucht,
um Gewebe aufzubauen, verbrauchte Blutzellen zu ersetzen und viele andere Tätigkeiten
auszuführen.
Enzyme arbeiten höchst effizient. Eine winzige Enzymmenge bringt bei Körpertemperatur
chemische Reaktionen zuwege, die man mit den üblichen Mitteln der Chemie nur durch
Einsatz aggressiver Chemikalien und bei hohen Temperaturen in Gang setzen könnte. Etwa
30 Gramm reines, kristallines Pepsin würden beispielsweise ausreichen, um innerhalb
weniger Stunden mehr als zwei Tonnen Hühnereiweiß abzubauen.
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