Seit Ende der 80er Jahre hat Greenpeace immer wieder gegen die riskanten, unfallträchtigen Atomtransporte protestiert. Dazu gehörten Aktionen in Dünkirchen - dem französischen Hafen, von wo deutscher Atommüll nach Sellafield verschifft wird - und vor den AKW Unterweser, Gundremmingen, Philippsburg, Brokdorf oder Greifswald.
Ende April 1996 besetzen Aktivisten die Schienenausfahrt des AKW Würgassen (Nordrhein-Westfalen). Elf Tage lang demonstrieren sie dort gegen einen weiteren Abtransport abgebrannter Brennelemente zur Wiederaufarbeitung nach La Hague in Frankreich. Zum Abschluß der Aktion errichteten sie einen zehn Meter hohen Turm und hängten ein Banner mit der Aufschrift: \"Der WAA-hnsinn geht weiter. Würgassen - La Hague - Gorleben. Greenpeace fordert den sofortigen Stopp aller Transporte aus deutschen Atomkraftwerken ins Ausland.\"
Die Aktion in Würgassen machte auf das unsinnige und gefährliche Atommüll-Karussell aufmerksam - zur gleichen Zeit war erstmals ein Behälter mit hochaktiven atomaren Abfällen aus der Wiederaufarbeitung in La Hague nach Deutschland zurückgekommen.
Dieser Transport ins Zwischenlager Gorleben stieß - vor allem in der Region - auf erbitterten Widerstand der Bevölkerung und beschäftigte 19 000 Polizisten mit einem Kostenaufwand von 90 Millionen Mark - Kosten, die der Steuerzahler trägt, obwohl an der Nutzung der Atomenergie allein die Energieversorger verdienen.
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