Alle Meßergebnisse in der BRD ähneln sich. Sie zeigen Ende der 50er Jahre einen Anstieg der Radioaktivität ( Aomtests ), und ab 1964 einen Rückgang ( Vertrag zum Verzicht auf oberirdische Atombombenversuche - 25.07.63)
Langlebige Nuklide wie Strontium 90 und Caesium 137 sind heute immer noch in der Umwelt enthalten. Der Anteil der Strahlenexposition aus dem radioaktiven Niederschlag betrug 1985 weniger als 1 Millirem pro Jahr. Die z. Zt. in Betrieb befindlichen 370 KKWs mit ca. 250 000 MW elektrischer Leistung trugen nicht zur Strahlenbelastung bei.
Im Mai 1986 erlebte Europa einen Anstieg der Radioaktivität durch den Reaktorunfall im KKW Tschernobyl mit der Freisetzung sehr großer Mengen radioaktiven Stoffen in die Atmosphäre. Dies wurde durch das Fehlen eines Sicherheitsbehälters bei diesem Reaktortyp möglich.
In Folie 17 sind die Radioaktivitätsmessungen der Milch im zeitlichen Verlauf dargestellt (deutsche Durchschnittswerte). Als besonders wichtiges langlebiges Isotop wurde Caesium 137 gewählt und als Jahresmittelwert aufgetragen. Strontium 90 wurde beim Reaktorunfall in Tschermobyl nur zu einen sehr geringen Anteil freigesetzt wurde.
Es ist zu erkennen :
1. Die In- oder Außerbetriebnahme eines Kernkraftwerkes macht siech in
keinem Fall bemerkbar.
2. Radioaktivitätsspitze bei Atomversuchen :
Trotz großer Halbwertszeit von Caesium 137 von 30 Jahren fiel der Aktivitätsanteil in 6 Jahren auf sehr kleine Werte ab. Das liegt daran, daß die Zufuhr ausschließlich über den radioaktiven Niederschlag erfolgt, die aufnahme in Pflanzen durch ihre Wurzeln aber gering ist. Der radioaktive Niederschlag hält mehrere Jahre an. Das liegt daran, daß die radioaktiven Stoffe bei A-Bomben Exlosionen z.T. in sehr große Höhen (10-20km) gelangen und sich nur langsam und global auf der Erdob. ablagern. Deswegen stellt sich das Aktivitätsmaximum erst 1 Jahr nach der Explosion ein.
Der Unfal in Tschernobyl hatte eine sehr hohe, aber auch sehr steil abfallende Spitze von Cäsium 137 in der Milch zur Folge. Seine Höhe beruht auf der Tatsache, daß in KKWs viel mehr Cäsium 137 gebildet wird al bei A-Bomben Explosionen und daß die Ausbreitung der radioaktiven Stoffe sich nur auf Europa beschränkte (geringe Verdünnung). Die Steilheit des Abfalls beruht darauf, daß es sich um ein einmaliges Ereignis handle, bei dem die Radioaktivität nich in große Höhen getragen wurde- wie bei den A-Bomben Exlosionen - und sich deshalb sehr schnell auf der Erdoberfläche ablagerte. Die Aktivitätszufuhr über die Luft war bereits nach wenigen Wochen beendet.
Während die Strahlenbelastung der deutschen Bevölkerung
- durch die Atombombenversuche sich über etwa 6 Jahre (von 60-66) auf etwa 140mrem summierte.
- durch den unfall von Tschernobyl sich über 4-6 Jahre auf etwa 40 mrem summieren wird.
- Durch die Natur etwa 100-200mrem pro Jahr(je nach Wohnort) beträgt, ist die Radioaktivitätsbelastung der durch deutsche KKWs im Normalbetrieb viel weniger als 1mrem pro Jahr!
Katastrophale Radioaktivitätsabgaben wie in Tschernobyl sind bei deutschen KKWs wegen der strikten Anwendung von Sicherheitsbehältern und Reaktorgebäuden ausgeschlossen.
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