. Abnorme Stimme: physikalisch: durchgäng irreguläre oder unvollständige Vibration oder kurze Abschnitte von abnormer oder irregulärer Vibration (auch im Höreindruck wahrnehmbar); tritt meist bei den Haupt-Tonhöhenänderungen auf oder im Zusammenhang mit bestimmten oralen Artikulationsvorgängen (z.B. bei velaren Konsonanten). Störung der Luftstromaerodynamik, keine symmetrische Stimmlippenvibration.
. Normale Stimmlippen: gleiche Masse und Härte, Schleimschicht gleichbleibend zäh.
Pathologisch: größere Masse einer Stimmlippe (Polyp oder Karzinom), Unterschiede in der Steifigkeit durch einseitige Lähmung, Laryngitis: unterschiedlich starke Verschleimung der beiden Lippen oder besondere Trockenheit.
Abb. 4 (Abberton/Fourcin, S. 70):
Aufzeichnung der Stimme zweier Patienten, unten jeweils Lx.
1. Pat.: Lanyngitis: sehr irregulär von Periode zu Periode, Form der einzelnen Schließ-Spitzen anders als die der jew. benachbarten. Wo der Schließvorgang nicht richtig gelingt, geringere Steigung in der in der Schließphase, entsprechend geringerer Druck.
2. Pat.: Einseitige Lähmung. Nur eine Stimmlippe normal kontrolliert. Beim Versuch des Pat., seine Grundfrequenz zu ändern: Starke Irregularitäten beim Schließungsgrad. Form einzelner Spitzen aber nicht merklich unnormal, da die Stimmlippenoberflächen, die Kontakt haben, selbst gesund sind.
Interpretation normaler Lx-Wellenformen nach 5 Merkmalen (Fourcin 1982). Art und Grad der Störung werden als Abweichung von den Merkmalen der modalen Stimme beschrieben.
. a) Gleichmäßige Lx-Spitzen: Einheitlicher akkustischer Output
. b) Klar abgegrenzter Lx-Kontakt: Gute akustische Anregung des Vokaltrakts
. c) Lange Verschlußdauer (Kontakt plus Trennung): Gut definierte relativ ungedämpfte Teiltöne
. d) Klar abgegrenzte Spitze: Regelmäßige und scharf abgegrenzte Kontaktperioden
. e) Progressive Veränderung in klar definierten Lx-Periodenlängen: glatter Stimmtonwechsel.
Es existiert keine einheitliche Beziehung zwischen einer pathologischen Lx- Wellenform und einem bestimmten anatomischen oder physiologischen Befund. Eine physikalische Interpretation ist möglich (Masse, Spannung, Symmetrie, Leitfähigkeit u.ä.), kann aber nicht die visuelle Standarduntersuchung mit dem Laryngoskop ersetzen.
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