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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Techno - a star is born


1. Konzert
2. Jazz

Die Legende von Techno beginnt Ende 1988 in Detroit. Dort ansässige Musiker veröffentlichten auf dem Plattenlabel \'10 Records\' eine härtere Variante von House-Musik, ohne Schnörkel, mit harten Rhythmen, einen rein elektronischen Funk: Die Detroiter hatten keine Ahnung, wie sie ihr Werk nennen sollten, bis Juan Atkins, einer der Altväter des Detroit-Techno, an einem Joint zog und meinte: \"Call ... it ... Techno!\" So hat es zumindest Derrick May dem deutschen DJ WestBam erzählt. Der Name wird geboren und die Platte wird in England veröffentlicht. Doch die erste Platte, die aus heutiger Sicht schon nach Techno klingt, hatte Juan Atkins bereits 1985 (unter Pseudonym) aufgenommen, ihr Titel: No UFO\'s.
Seine Einflüsse kamen zu jener Zeit aus der europäischen Musik, unter anderem \'Tangerine Dream\' und \'Kraftwerk\', die für ihr 1975er Album \'Autobahn\' die Technik des Synthesizer nicht zur Imitation von Instrumenten nutzte, sondern um synthetische Klänge und Rhythmen zu erzeugen. Kraftwerks Album schaffte es in die amerikanischen Charts.
Zuvor hatte George Kinsley 1972 mit Popcorn den ersten völlig künstlichen Hit produziert, der ebenfalls als Techno-Vorläufer interpretiert wird. Mit ihrem 1977er Album \'Menschmaschine\' verdeutlichten Kraftwerk ihre Forderung nach dem positiven Umgang des Menschen mit der Technologie. Sie verspürten den Einfluß der Maschinen auf ihre eigene Kreativität und ihre künstlerische Produktivität. Diese entfache sich zwischen digitalen Schaltkreisen des Rechners und elektromagnetischen Strömungen im Hirn. Nur der ganzheitliche Umgang mit moderner Technologie und der Natur garantiere ein Überleben und verhindere Zerstörung.
Diese Philosophie regierte auch viele Musiker, die sich in den 80er Jahren mit industrieller Musik beschäftigen, beispielsweise die Bands \'SPK\' aus Australien, \'Coil\' und \'Psychic TV\' aus London oder eben die \'Einstürzenden Neubauten\' aus Berlin, die mit apokalyptischen Harmonien gewohnte Rhythmen und Melodien zerstören. Sie knüpfen mit atonalen Klängen an frühere Versuche an, Musik den veränderten Außenwahrnehmungen und Hörgewohnheiten anzupassen.
In Detroit ist Industrial sehr erfolgreich. Hier und in Chicago macht die Plattenfirma \'Hard Wax Trax\' den neuen Musikstil charttauglich. Die Philosophie von Industrial ist düster und von der Vision einer zugrundegehenden Zivilisation geprägt, in die eine computerisierte Welt münden wird. In Detroit erleben die Menschen den Niedergang der Wirtschaft, Menschen werden von Maschinen ersetzt, ein Grund für Kraftwerk, demonstrativ Puppen zu Pressekonferenzen zu schicken.
Diese (gesellschafts-)kritische Haltung verschwindet später, als Techno aus den USA nach Deutschland kommt. Kraftwerk hat Impulse über den Ozean ausgesandt, die Weiterentwicklung dieser Einflüsse kommen jedoch als reine Musik zurück: Techno, die reine Feier-Kultur (s.u.).
Unter dem Einfluß von Kraftwerk produzieren mittlerweile auch schwarze Detroiter technologische Musik mit zwischenzeitlich recht günstigen Second-Hand-Synthe-sizern. Ttypisch für Techno ist die - \'Bum Bum Bum Bum\' im Viervierteltakt - \'Four to the Floor\'-Baßlinie, der mit rhythmischen Klängen untermalt wird.
Dieser sehr frühe Techno steht in Abgrenzung zur immer kommerzieller werdenden House-Musik. Der Untergrund ist gleichzeitig die Wohnung von Derrick May, in der er und befreundete Künstler seit 1986 an neuen Klängen forschen. Die angesprochene Platte mit dem Namen \'Techno\' dreht sich 1989 auch im Berliner UFO, obwohl man zu diesem Zeitpunkt dort kaum an Platten aus Detroit herankam.
Hier begann die deutsche Geschichte von Techno, die in und durch Berlin eine eigene Dynamik bekam und letztlich weltweit für neue Impulse (Love Parade oder auch Mayday, s.u.) sorgte.

 
 

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