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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Repressive kulturpolitik der udssr


1. Konzert
2. Jazz

Es fällt auf, dass gerade zwei der wichtigen nationalen Zentren, den Trend mitbestimmten, aus der allgemeinen Entwicklung ausscherten - Deutschland und Russland. Während in Deutschland mit dem Aufkommen des Faschismus der Exodus der fortschrittlichsten Künstler begann, was Erstarrung, Provinzialismus bedeutete, begann zur gleichen Zeit in Russland die repressive "Kulturpolitik", die später als Sozialistischer Realismus bezeichnet wurde und deren Ziel eine "volkstümliche", kleinbürgerlich-verkitschte Musik war. Die zeitgenössische Kunst, die gerade in Russland eine besondere Heimstatt hatte, wurde abgewürgt, Künstler, die diese neuen Wege beschritten, wurde gemaßregelt (Ballette Prokofieffs, Opern Schostakowitschs), zum Exil gezwungen, hielten den Druck nicht mehr stand und begingen Selbstmord (Majakowski[72]). Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und Stalins Tod entwickelte sich ein gemäßigter Modernismus, stets in den Grenzen der Tonalität. Dass trotzdem Kunstwerke von bleibendem Wert entstanden, beweist die Überlegenheit der Kreativität einiger Künstler.



Mit der Ausdehnung des sowjetischen Herrschaftsbereiches nach 1945 wurde die Stalinistische Kulturrepression auch maßgebend für diese Länder, mit entsprechender Musikproduktion. Eigene Wege gingen allerdings immer schon die ungarischen (basierend auf den Traditionen von Bartok[73] und Kodaly[74]), polnischen (Ludowlawski[75], Penderecki[76]) und in Grenzen auch die DDR Komponisten (Schönberg-Schüler Eisler[77]), die ebenfalls sehr bald einen maßvollen, tonalen Modernismus propagierten. In den 60er Jahren zeigte sich, dass auf diesem Weg weder das angestrebte allgemeine Musikverständnis noch der Beifall des internationalen Konzertpublikums zu erreichen war. Als Ende der 80er Jahre der reale Sozialismus von der Bühne abtrat, hatte sich der Sozialistische Realismus längst überlebt. Auch in den USA gab es neben der exilierten Zwölftonfraktion in dieser Zeit eine große Gruppe, die tonal komponierte (Neotonalität), nicht zuletzt Ergebnis starker Bezüge zur Unterhaltungsmusik (Jazz) und des Nachholbedürfnisses spätbürgerlicher Inhalte hatte.

 
 

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