Rap, rhythmischer Sprechgesang zu einem Hintergrundbeat, der Mitte der siebziger Jahre populär wurde. Der Rap wurde von afroamerikanischen städtischen Jugendlichen entwickelt. Dabei bewegt ein Discjockey (D. J.) auf einem zweiten Plattenteller mit der Hand schnell eine Schallplatte hin und her, so dass zusätzlich zum oder anstatt des eigentlichen Musikstückes vom ersten Plattenteller ein scheuernder oder wummernder Beat zu hören ist. Diese Technik ist als Scratching bekannt.
Der oder die "Rapper" tragen dazu in aggressivem, rhythmischem Sprechgesang gereimte Balladen im Slang der Ghettojugend vor. Der Rap wurde bald zum wichtigsten Musikstil der afroamerikanischen Jugendkultur, in der auch Dancefloors (Tanzveranstaltungen) und Breakdance eine entscheidende Rolle spielten. Sowohl schwarze (Run-DMC) als auch weiße (Beastie Boys) Rapgruppen begründeten die Popularität dieser Musikrichtung auch außerhalb der Ghettokultur. Obwohl der Rap seinen ursprünglichen Erfolg den zum Teil drastischen Texten über Jugendbanden, Drogen und Kriminalität zu verdanken hatte, verzeichneten eher unkritische Künstler und Gruppen, wie MC Hammer, Vanilla Ice und Jazzy Jeff and the Fresh Prince letztendlich die größten Erfolge. Rapmusik stand häufig in der Kritik. Wegen ihrer sehr direkten sexuellen Anspielungen wurde beispielsweise die Gruppe 2 Live Crew wegen Obszönität angeklagt - und freigesprochen.
Andere Rapgruppen und Künstler, wie Public Enemy, NWA (Niggers With Attitude), Ice-T und Ice Cube wurden wegen Gewaltverherrlichung sowie Frauenfeindlichkeit und der detaillierten Beschreibung sexueller Handlungen sowie ihrer extremen politischen Anschauungen kritisiert (siehe Afroamerikaner; Jugendkultur). Rap wurde in den neunziger Jahren als Musikstil Teil des amerikanischen Mainstream und ist heute, angereichert mit neuen Stilelementen, als Hip Hop populär.
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