Die Abteilung Innere Medizin des Kreisspitals in Brig/ Wallis installierte 1988 das Forschungsprojekt "Musiktherapie in der Inneren Medizin"
In diesen Projekt arbeiten MusiktherapeutInnen eng im Team mit den behandelnden Ärzten, einem Psychologen, dem Pflegepersonal sowie einem Psychiater ein Therapieangebot für die gesamten Patienten, die mit klassischen Beschwerdemerkmalen eingeliefert und stationär behandelt werden, aber auch neuerlich AIDS-, "verdeckte" Psychiatrie- sowie Krebspatienten.
Das Musiktherapeutische Therapiespektrum reicht entsprechend von musikalischen Entspannungsübungen, bei denen die funktionellen Aspekte der Musik vorwiegen, über die "unterstützende" Musiktherapie mit Improvisation und Musikhören, bis hin zur Musiktherapie als "Umgangshilfe mit der Krankheit", bzw. Änderungshilfe für das Lebenskonzept außerhalb der Klinik. Außerdem ermöglicht die Musiktherapie Begleithilfen für sterbende Patienten, die eine "Normalstation" kaum anbieten kann.
In einem 2. Projekt geht es um Musiktherapie bei Frühgeborenen, die eigentlich noch so um 15 Wochen im sichersten Schutzraum unseres Lebens, dem Uterus, bleiben und reifen müßten. Häufig handelt es sich um Mehrlingsgeburten. Der Enge im Uterus (Drillinge oder Vierlinge haben es eng und "eng" hängt mit Angst zusammen) entgehen die Föten durch frühe, zu frühe Geburt. Der einen Angst, der Enge, sind sie entkommen. Dafür setzen um so massiver andere Ängste ein: Verlust der Wärme, der Hautberührung, des Herzrhythmus und der intrauterin hörbaren Stimme der Mutter... Trennungsängste und -schmerz. Dazu gesellen sich all die physisch-vegetativen Beschwerden, die das "Früh-Geborensein" mit sich bringt.
Und eben das: die Stimme der Mutter (auch die des Vaters), deren Klang wird für das im Inkubator liegende Kind, indem diese Klänge aufgenommen werden und über Audio-Technik in den Inkubator geleitet werden genutzt. Dieser Klang dient als Nahrung für das Kind, als akustische Nahrung, die den Hirnstrom in Gang hält und die physische Distanz zwischen Mutter und Kind psychisch-emotional überbrückt. Wobei ja die psychisch.emotionale Ebene die wichtigere in der Musiktherapie ist.
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