Wie jeder andere auch, haben Korn mal klein begonnen. In den USA startete damals ihr selbstbetiteltes Debutalbum mit 1.000 units, das sich aufgrund einer immer schneller anwachsenden Fangemeinschaft auf Platinstatus hochkampf. \"Follow The Leader\", ihr drittes Album, gehörte dann bereits zu den wichtigsten Rock- Platten des letzten Jahres. Allein in Deutschland verkauften sie das Album 80.000mal ohne auf Tour gewesen zu sein!
Dabei geht die Identifikation der Fans inzwischen so weit, daß sie in Korn eine Art Ersatzreligion suchen - und finden. \"Stell dir vor: Wir werden vergöttert! Ich kann dir nicht erklären, warum sich die Kids so für uns interessieren, aber es macht mir Angst\", so Sänger Jonathan Davis. \"Von daher versuche ich, es zu verdrängen. Das ist die einzige Möglichkeit, den Kopf frei zu halten und sich nicht in einen arroganten, großkotzigen Rockstar zu verwandeln.\"
Dabei besitzt die intensive Musik des Quintetts aus Bakersfield einen regelrechten Katharsis-Effekt: Das Eintauchen in eine Welt aus Schmerz, Kummer, Selbstzweifel und komprimierter Wut absorbiert alle Ängste und hinterlässt ein echtes Glücksgefühl. Eben eine Art musikalische Selbsttherapie, herbeigeführt durch die charismatische Power von messerscharfen Riffs, treibenden Drums und rabenschwarzen Synthie-Sounds.
\"Unsere Musik ist das perfekte Medium, um sich den tagtäglichen Scheiß von der Seele zu schreien. Danach fühlst du dich einfach viel besser\", so Jonathan über den positiven Effekt gebündelter Morbidit. Zudem kennen Korn nicht nur ein Tempo und eine Fahrtrichtung, sie glänzen auch durch unglaubliche Vielfalt. Mal sphärisch-verträumt (\"4U\"), dann geradezu frontal (\"Falling Away From You\"), und im nächsten Augenblick ungewohnt experimentell (\"Hey Daddy\") - die kompromisslose Härte der frühen 90er vereint sich mit der sinistren Eingängigkeit von 80er Bands wie Killing Joke, Sisters Of Mercy oder Joy Division. Ein subversiver Ansatz, der sie zu Lieblingen von MTV, Radio und Print hat werden lassen - vor allem in den USA. Da sind Korn inzwischen so groß, daß sie nicht nur ein Label (Elementree) leiten, sondern auch ihre eigene Tour: \"Family Values\", hochgradig besetzte Events (Primus, Limp Bizkit, Filter, etc.).
Wie Korn zu ihren Namen gekommen sind, das hört ihr hier am besten selbst.
Für alle, die der englischen Sprache nicht so mächtig sind, fasse ich das mal zusammen:
Jon war auf einer Party in Bakersfield und auf der Straße traf er auf zwei Typen, die sich darüber unterhielten, wie sie zusammen Sex hatten. Die einzelnen Details zu erwähnen, wäre nicht jugendfrei.
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