1890 bereitete sich eine neue musikalische Stilrichtung, der Impressionismus, aus.
Man versuchte jetzt auch Dichtungen musikalisch auszudrücken. Klangfarben und Stimmungen wurden hierbei mehr betont als formale Strukturen wie in den Sinfonien.
Charakteristisch für den Imprssionismus sind differenzierte Klangfarben, assoziative Melodik und die Lösung von der traditionellen Tonalität. Es entstanden die Ganztonleiter, frei schwebende Akkorde, vollkommende Verbindung von Harmonik und Melodik, Klangverschiebungen, neue Intervallverbindungen und leittonlose Harmoniebildungen.
Der Impressionismus leitete auch das Zeitalter der \"Automatenmusik\" ein. Glockenspiele, Spieldosen, Drehorgeln, Grammophone, usw. wetteiferten mit den lebendigen Musikern um die Gunst des Publikums. Die Musikautomaten drangen in Tanzsäle, Restaurants, Straßen, Vergnügungsstätten und Wohnhäuser ein. Mechanische Musik breitete sich über die ganze Welt aus und zog sogar in die Kirche ein, in Form des mechanischen Glockenspiels. Man begann ebenfalls die Musik mechanisch zu fixieren, es entstanden die ersten Schallplatten. Die enormen wissenschaftlichen und technischen Neuentdeckungen und Fortschritte machten dieses erst möglich.
Um 1910 stammten 75% der Platten aus dem klassischem Repertoire, nur 25% aus der aktuellen, populären Musik.
Angesichts der politischen Entwicklung in der Welt- Imperalismus und Mächterivalität- besann man sich in jedem Land wieder auf Traditionen und auch musikalisch gingen alle Länder unterschiedliche Wege. Zu dieser Zeit erlangte die Militärmusik, vor allem in Deutschland, wieder mehr Bedeutung. Die Rivalität, das Kämpfen um Macht und Kolonien, Darvinismus und Militarismus entluden sich schließlich im I. Weltkrieg.
Der Impressionismus wurde überwiegend von dem französischen Komponisten Claude Debussy geprägt, aber auch von Reger, de Falla
Delius, Ibert, Ravel, McDowell, und Schreker.
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