Danach ging er wieder ans Conservatiore zurück um dort weiter zu lernen und zu leben. Er hatte keine Arbeit mehr und hatte sein neues Heim bei den Vasniers gefunden. Sein Freund Pierre Vasnier gab ihm die Unterstützung die Claude brauchte, sowohl materiell, als auch geistlich. Der, jetzt richtig rebellierende Debussy, verliebte sich heimlich in die Frau seines Freundes Pierre. Er tat das was er am liebsten tat, er begleitete sie am Klavier; er schrieb auch Lieder für sie. Pierre fügte sich dieser Sache, er wollte nicht, dass Debussy seine Karriere nicht beginnen konnte, weil er ihn aus Haus geschmissen hatte.
Bei Pierre Vasnier lernte er einige wichtige Dinge für seine Karriere, er lernte Disziplin. Das war ein schwieriges Unterfangen für den Rebellen. Allerdings hatte Pierre Vasnier als einer der Ersten erkannt, dass man erst zum dann musikalischen Meister aufsteigen kann, wenn man innere Selbstbeherrschung, eine gewisse Reife und ein ausreichend langes Studium hatte.
Dies alles wollte Pierre dem jungen Debussy geben und er gab es ihm. Er drängte Debussy förmlich zu den schulischen Wettbewerben am Conservatiore und überredete ihn sogar sich um den Rom-Preis zu bewerben.
Debussy gab auch der jungen Tochter der Vasniers Klavierunterricht. Sie sagte später folgendes über ihn " Er ist ungestüm und zugleich schüchtern. Seine Neigungen und Antipathien spricht er mit unverblümter Offenheit aus. Er ist außerordentlich reizbar. [.]. Er ist misstrauisch gegen die Welt. Deshalb begegnet er ihr mit Schroffheit, die vor allem ein Schutzwall gegen die eigene Sensibilität ist.".
Schon 1882 wollte Debussy sich um den Rom-Preis bewerben, wurde allerdings nicht angenommen. Ein Jahr später bewarb er sich wieder um diesen Preis. 1883 gewann er den zweiten Preis und erregte die Aufmerksamkeit eines Jurymitgliedes, Gounod.
Nur auf Vasniers drängen hin bewarb sich Debussy 1884 noch einmal um den Rom-Preis.
Das war sein großer Durchbruch. Mit der Kantate "L'Enfant prodigue" überzeugte er 22 der 28 Jurymitglieder. Debussy sagte später etwas über diesen Augenblick " . Ich wartete auf
das Ergebnis des Wettbewerbs und betrachtete währenddessen die reizvolle Bewegung der Flussdampfer auf der Seine. [.]. Plötzlich schlug mich jemand auf die Schulter und rief atemlos: " Sie haben den Rom-Preis!"".
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