Anfänge in der New Yorker Bronx />
Angefangen hat alles in den späten 60er Jahren in der NewYorker Bronx. Mit sogenannten Block Parties von Kool DJ Herc, mit den ersten Raps der Furious Five, mit den ersten Tapes (= Kassetten) von TAKI 183. Die schwarzen Jugendlichen suchten in den verwahrlosten Straßen der NewYorker Bronx nach einer Alternative zu den brutalen Bandenkriegen. Graffiti-Sprayer und Breakdance-Crews entwickelten innerhalb von 5 Jahren das, was wir heute Hip Hop nennen.
Die erste Hip Hop - Schallplatte veröffentlichte letztendlich Sylvia Robinson 1980: \"Rapper's Delight\" von der SUGARHILL GANG. Die SUGARHILL GANG war eine Hip Hop Crew von der Westküste, aus Los Angeles.
Die Scheibe verkaufte sich über 2 Millionen mal und weckte bei der Plattenindustrie das Interesse für den neuen Musikstil. Dies ermöglichte es auch vielen ähnlichen Gruppen aus der Bronx, ihre Platten zu veröffentlichen.
Übergangszeit
1970 erfand Kool DJ Herc das \"beatjuggling\". So nennt sich das Wiederholen von Soul - Funk oder Discostücken, um sie dann mit einem anderen Beat zu mischen. Eine der Hip Hop -Legenden, Grandmaster Flash, erfand später das \"cutting\". Das cutting bezeichnet das Einspielen eines Liedes während ein anderes läuft oder gerade unterbrochen wird. Er erfand außerdem das \"backspinning\", also das schnelle Zurückdrehen eines Liedes an eine bestimmte Stelle.
Old School (1979 - 1984)
Die erste, auch stilistisch abgrenzbare Phase in der Geschichte des Hip Hop wird als Old School bezeichnet. Ihre wichtigsten Vertreter sind zugleich die \"Erschaffer\" des Hip Hop:
Kool DJ Herc, Grandmaster Flash & The Furious Five, Afrika Bambaataa, Cold Crush Brothers.
1983/84 geriet der Hip Hop in eine Krise, da zu viele ähnliche Stücke auf dem Markt waren. Der Rhythmus der Stücke fast immer derselbe war. Dies war darauf zurückzuführen, dass es Anfang der 80er Jahre noch nicht möglich war, die vielen verschiedenen Rhythmen der heutigen Rhythmusmaschinen auszunützen. Man musste sich mit wenigen verschiedenen Rhythmustypen abfinden. Dieses Manko lag lediglich am damaligen Stand der Technik.
New School (ab 1984/85)
Die Vision der DJs des Old School Hip Hop war, möglichst viele verschiedene Rhythmen erzeugen zu können, da sich Stücke so voneinander besser abgrenzen lassen würden. Anfang der 80er Jahre war es möglich, diese ersten Visionen der DJs auch im Tonstudio bei der Plattenproduktion umzusetzen.
Dazu führte der sogenannte Sampler..
Jetzt war es möglich, beispielsweise von alten Funk Platten die Drums zu sampeln und so verschiedenste Mixes zu erhalten. Hip Hop klang dadurch echter, natürlicher und wurde musikalisch komplexer. Dieser neu entstandene Hip Hop nannte sich New School.
Die New School ist wie die Old School ein Phänomen der Ostküste, also hauptsächlich NewYork-geprägt.
Die wichtigsten Vertreter: Run DMC, Public Enemy, Beasty Boys, LL Cool J und natürlich das legendäre Hip Hop Label Def JAM.
West Coast ab 1980
Eine ganz andere Entwicklung nahm der Hip Hop an der Westküste der USA mit seinem Zentrum in L.A.. Die Geschichte des Hip Hop an der Westküste beginnt erst 1980, als die SUGARHILL GANG mit \"Rapper's Delight\" Hip Hop radiotauglich gemacht hatte und der neue Sprechgesang landesweit zu hören war. Der Westküsten-Hip Hop gelangte hauptsächlich durch die brutalen Schilderungen des Lebens in den Ghettos in die Schlagzeilen (und Charts).Vor allem an der Westküste wurden die angeblich kriminellen Vorgeschichten der Rapper stark ausgetreten. Dies lässt sich anhand der Rapper P. Diddy und Snoop Dogg gut erkennen. P. Diddy stand vor zwei Jahren wegen unerlaubten Waffenbesitzes und versuchtem Mord vor Gericht, konnte sich aber dank seines Vermögens freikaufen. Snoop Dogg stand wegen Drogenkonsums und Drogenhandels vor Gericht, konnte sich aber ebenfalls freikaufen. Natürlich verursachte dies einen riesigen Medienrummel.
Als die ersten Gangsta-Hip Hopper der Westcoast in die Medien kamen, entbrannte ein heftiger Streit zwischen den beiden Hauptzentren des Hip Hop in den USA: NewYork und L.A., Westcoast und Eastcoast. Verschiedene Rapper beider Küsten lieferten sich erbitterte Kriege um die Gunst der Konsumenten, indem sie politisch unkorrekte Texte über Gewalt, Drogenkonsum und Prostitution verbreiteten. Dieser sinnlose Konflikt ging soweit, dass man sich gegenseitig das Leben auslöschen wollte. Mit der Ermordung des Rappers Tupac von der Westküste und dem Ostküsten - Rapper Notorius B.I.G. wurde dieser Krieg beigelegt, machte aber Hip Hop zum Teil der Musikwelt in Europa.
Die wichtigsten Vertreter der Westcoast: Tupac, Ice T, Dr. Dre, Warren G., Ice Cube, Cypress Hill, N.W.A
Die wichtigsten Vertreter der Eastcoast: Notorius B.I.G., WuTangClan
Die 90er
Ende der 80er Jahre fand die Gewalt-Hip Hop-Szene ein Gegengewicht. Die sogenannten Native Tongues, Gruppen, wie De la Soul, Jungle Borthers oder Queen Latifah. Sie trugen weite, bunte Kleider und traten für ein friedliches Leben, ohne Gewalt und Drogen ein. Auf diese Weise fand der Hip Hop zu seinen Ursprüngen zurück. In den 90er Jahren wird Hip Hop endgültig zum bestimmten Genre der Pop-Musik, ob Wu Tang Clan, Coolio, Fugees, Busta Rhymes, Beastie Boys oder NAS. Beinahe überall spielt Hip Hop in der oberen Liga der beliebtesten Musikrichtungen mit. Und dennoch, die fortschreitende Kommerzialisierung, sagen Kritiker, hemmt die Innovationsfreude und vieles klingt dann wieder allzu ähnlich.
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