Claude Debussy gehört zu den bedeutendsten Komponisten von Klavierwerken. Das \"Pianoforte\" (\"leise-laut\"), wie sein italienischer Name lautet, entwickelte sich während des 18. Jahrhunderts aus dem Cembalo. Im Laufe des folgenden Jahrhunderts wurde es nennenswert verbessert (Größe, Klangfülle und Dynamik). Beethoven, Schumann, Chopin, Liszt und Brahms schrieben einige ihrer besten Werke für dieses Instrument.
Zu Debussys Zeiten, um die Jahrhundertwende, war das Klavier technisch nahezu ausgereift, und Debussy schöpfte seine Möglichkeiten voll aus: In seiner Musik kommen der gesamte Tonumfang und die ganze dynamische Bandbreite des Instruments voll zur Geltung. Zudem setzte er die Pedale auf ganz spezielle Weise ein. Einige Noten bzw. Akkorde werden noch gehalten, während die folgenden schon erklingen. Es entstehen interessante Überlagerungen, und dem Klavier werden völlig neuartige Klänge entlockt. Einige seiner Klavierstücke, die so bildhafte Titel tragen wie \"Poissons d\'or\" (Goldfische), \"Brouillards\" (Nebel) oder \"Feux d\'artifice\" (Feuerwerke), gehören zu den revolutionärsten ihrer Zeit. Zeitgenossen erschienen sie als die fremdartigsten Stücke, die ihnen zu Ohren gekommen waren.
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