Geschichte
Das Horn war seit dem 14. Jahrhundert als kreisförmig gewundenes Jagdhorn bekannt, das um den Körper des Spielers gelegt wurde. Das eigentliche Waldhorn wurde seit dem 17. Jahrhundert als Naturhorn gebaut. Die Erfindung des Inventionshorns (Einsatz von Stimmbögen verschiedener Größe an einem Instrument, um verschiedene Stimmungen zu erhalten) sowie die Anwendung der Stopftechnik (Herstellung einer chromatischen Skala) machten das Waldhorn musikalisch verwendungsfähig; es fand seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts einen festen Platz im Orchester. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Hörner als Ventilinstrumente mit 3 Ventilen gebaut.
Als Naturinstrumente werden heute noch das Jagdhorn und das Parforce-Horn gebraucht. Das Jagdhorn ist ein mehrfach gewundenes konisches Instrument mit Kornettmundstück, das besonders als weitmensuriertes posthornähliches \"Pleßhorn\" bekannt ist. Mit Ventilen ausgerüstet erscheint es als Jagdkornett.
Das Parforce-Horn ist ein großes, mehrwindiges Naturhorn mit Kornettmundstück, das zu Parforce-Jagden benutzt und dabei um die Schulter gelegt wird.
Bau
Das Waldhorn besteht aus einem kreisrund gewundenen, sehr langen, eng mensurierten Rohr, das am Mundstück schwach konisch, danach zylindrisch, endlich stark konisch verläuft und in einem weit ausladenden Schallbecher endet. das Mundstück selbst ist trichterförmig ausgebohrt und je nach der Stimmung des Instruments weiter oder enger gehalten. Das Instrument besitzt 3 Ventile, wird aber im Gegensatz zu den anderen Ventilinstrumenten von der linken Hand gehalten und gespielt, während die rechte Hand das Stopfen ausführt. Man baut das Waldhorn in mehreren Größen und Stimmungen.
Klang
Das Horn besitzt unter allen Blechblasinstrumenten den vielseitigsten und farbigsten Klang. Zwischen dem zarten, weichen und biegsamen piano und dem scharfen, schneidenden, metallischen Ton des fortissimo liegt eine ganze Skala verschiedenster Ausdrucksmöglichkeiten. Den charakteristischen Waldhornklang besitzen nur die tieferen Instrumente, zum Beispiel das Horn in F. Die hohen Instrumente, die die oberen Töne leichter hervorbringen, klingen dafür heller und glänzender, besitzen aber nicht mehr den Adel und die Majestät der tieferen Hörner. Durch die besondere Spieltechnik des Stopfens (corni stampati), durch Einführen der linken Hand des Spielers in die Stütze des Instruments kann sein Klang verändert werden. Die Anwendung eines Dämpfers erlaubt noch weiter Variationen.
Spiel
Das Horn entspricht in seiner Artikulation den übrigen Blechblasinstrumenten; die verschiedenen Zungentechniken, schnelle Tonrepetitionen (Schmettern), Läufe und Triller sind durchaus möglich. Trotzdem ist das Horn ein heikles Instrument, denn durch geringfügige Ursachen kann selbst bei einem geübten Hornisten der Ton einmal nicht ansprechen. Es wird als Soloinstrument und im Orchester verwandt. Es verschmilzt gut mit den Holz- und mit den Blechblasinstrumenten, das gewissermaßen eine Übergangsstellung zwischen beiden einnimmt. Infolge seines großen Tonumfangs kann es zu einem vollständigen Quartett gleicher Instrumente zusammengestellt werden.
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