Im Herbst 1812 verbrachte Beethoven einige Wochen bei seinem Bruder Nikolaus Johann, der in Linz als Apotheker lebte. Während dieses Aufenthalts schrieb er seine achte Sinfonie op. 93 nieder. Daß sein Bruder mit seiner Haushälterin Therese Obermeyer in wilder Ehe lebte, war ihm ein Dorn im Auge, er wandte sich in dieser Angelegenheit sogar an den zuständigen Bischof. Nikolaus und Therese heirateten am 8. November, und nach dieser Lösung des Problems reiste Beethoven nach Wien zurück.
Im Juni 1813 siegte der Herzog von Wellington über Napoleon. Auf Anregung des Erfinders Johann Nepomuk Mälzels (1772-1838) schrieb Beethoven die "Schlachtensinfonie\" op. 91, "Wellingtons Sieg\". Ursprünglich war das Stück für Mälzels "Panharmonicon\", ein mechanisches Musikinstrument gedacht. In der Orchesterbearbeitung wurde es am 8. Dezember zusammen mit der siebenten Sinfonie bei einem Wohltätigkeitskonzert uraufgeführt und erregte ungeheures Aufsehen. Im Orchester, das für die "Schlachtensinfonie\" eine ungewöhnlich große Besetzung erforderte, saßen die berühmtesten Musiker Wiens, unter anderem die Komponisten Johann Nepomuk Hummel und Antonio Salieri. Das Konzert wurde vier Tage später wiederholt; der Reinerlös der beiden Vorstellungen von insgesamt 4000 Gulden kam den Kriegsopfern zugute.
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