Im 20. Jahrhundert fand die italienische Musik erneut Anschluß an die Sinfonik; Pizzetti, Respighi, Casella, Malipiero und viele mehr schrieben neben Opern und Kammermusik auch sinfonische Werke. Nachhaltiger Erfolg war unter diesen Komponisten vorläufig Ottorino Respighi (1879-1936) vorbehalten, dessen sinfonische Dichtungen, und darunter besonders die Römischen Brunnen und die Römischen Pinien, auch in unseren Konzertsälen bekannt werden konnten. In diesen Tondichtungen huldigt Respighi den Ausdrucksstil des musikalischen Impressionismus, jener Musikrichtung, die hauptsächlich durch die französischen Komponisten Debussy und Ravel eine neue Klangwelt eröffneten.
Seiner sinfonischen Dichtung Fontane di Roma die er im Jahre 1916 schrieb, setzte Respighi folgendes Programm voraus: In dieser sinfonischen Dichtung hat der Komponist Empfindungen und Gefühle ausdrücken wollen, die beim Anblick von vier römischen Fontänen in ihm wach wurden, und zwar jedesmal zu der Tageszeit, wenn ihre Eigenart den schönsten Eindruck auf den Betrachter machte.
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