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kunst artikel (Interpretation und charakterisierung)

Humanismus

Gotik

Toskanische architektur



Die großen schöpferischen Leistungen nach 1063 waren:

- Dom von Lucca
- Dom von Siena

- Dom von Arezzo
- Dom von Florenz

- Florentiner Bettelordenskirchen
- Kommunalpaläste

Die toskanische Baukunst ist wenig einheitlich.
Die künstlerischen Impulse gingen im allgemeinen von den Städten aus.
Die Landkirchen gehören zu den ältesten Zeugnissen toskanischer Sakralbaukunst. Sie bilden das Volgare, die Volkssprache von der sich die Kunstsprache der Städte abzuheben versucht. Diese Kirchen entstanden ab dem 11. Jahrhundert. Aus der Zeit davor sind keine vollständigen Bauten erhalten. Ab dem 11. Jahrhundert entwickelte sich ein Baueifer, in dem alle Kirchen erneuert wurden.
Die Pievi, romanische Landkirchen, besaßen als Einzige ein Taufbecken und einen Friedhof. Sie liegt meist außerhalb der dörflichen Ansiedelung, an Orten, wo die Landschaft zu einem besonderen Ausdruck gelangt.
Die Pieve war wie eine altchristliche Basilika aufgebaut: ein erhöhtes Mittelschiff, das von eigenen Fenstern beleuchtet wird. Sie ist dreischiffig, besitzt eine oder drei Apsiden und wird von einem offenen Dachstuhl bedeckt. Meist besitzt das Mittelschiff eine eigene Fensterreihe, die Lichtgarden. Die Stützen werden zu Beginn rechteckig oder quadratisch, ab dem 12. Jahrhundert rund gebaut.
Die Wände der toskanischen Landkirchen sind ungegliedert, der Baukörper besteht meist aus einfachen geometrischen Formen. Der Stil dieser Kirchen wird "romanisch" genannt. Diese Kirchen erreichen ein geschlossenes und übersichtliches Raumbild durch Verzicht auf die vielgestaltige Gliederung. Die kleineren Kirchen, die Ecclesia bestehen meist nur aus einem Schiff. Das Querhaus ist charakteristisch für Klosterkirchen. Bis in das 12. Jahrhundert wurden die Kirchen in lombardischer Art erbaut: die Apsiden sind mit Bogenfriesen geschmückt, die Scheidbögen tragen Zahnschnittornamente und die quadratischen Stützen ruhen auf Sockeln.
Ab dem 13. Jahrhundert wird die Formensprache in Florenz einfacher.
Die Zeit der romanischen Landkirchen ging um 1250 zu Ende. Die neuen Bettel- und Predigerorden der Franziskaner und Dominikaner zogen vom Land in die Städte. Sie errichteten ihre Konvente am Rande der Städte, da im Zentrum kein Bauplatz mehr vorhanden war. Da sie großen Zulauf hatten, mußten die kleineren Kirchen durch größere ersetzt werden. Diese Kirchen wurden in einem neuen Stil erbaut, der Bettelordensgotik. Das Schema des Chores, mit rechteckigen, flachschließenden Kapellen, Spitzbögen und Kreuzrippengewölbe wurde von der Gotik übernommen. Sonst unterschied sich dieser neue Stil wesentlich von der Gotik.
Dieser neue Typ von Kirche hatte einen offenen Dachstuhl, eine Haupt- und zwei Nebenchorkapellen. In der Bettelordensgotik wird auf Strukturierung durch das Gliedergerüst der Dienste verzichtet. Dieser Stil ist ein Anschluß an die Tradition der romanischen Landkirchen. Doch wurde den weiten Wänden durch die schlanken spitzbogigen Fenster die Schwere des "Romanischen" genommen.
Die Dome von Arezzo und Florenz entstanden in enger Auseinandersetzung mit der Bettelordensgotik.
Dieselbe Einfachheit der Formen findet man in der Profanarchitektur.
Ein Beispiel für diesen blockartig geschlossenen Baukörper ist der Palazzo Vecchio.
Lediglich seine Fensterform mit eingestellten Säulchen und Dreipaßbögen gehören zum gotischen.
Die Beziehung zwischen Sakral- und Profanarchitektur ist vielfältig.
Im frühen Mittelalter besaß der Campanile die Funktion eines Stadtturmes. Noch im 13. Jahrhundert wurden die Brücken mit Kapellen ausgestattet und vom Bischof erbaut. Die weitgespannten Gewölbe des 14. Jahrhunderts findet man nicht nur in den Kirchen, sondern auch in Ratssälen und Märkten.
Die toskanische Baukunst ist sehr traditionsgebunden. Sie behält ältere Gestaltungsprinzipien bei.
Die Profanarchitektur führt Motive der Verteidigungsarchitektur weiter obwohl sie keine Funktion mehr hatte. Noch im 18. Jahrhundert wurde die toskanische Casa Colonica mit einem Turm gebaut, obwohl ein Verteidigungsturm nicht mehr benötigt wurde.
Die Türme galten für Adelsfamilien als Zeichen ihrer einstigen Autonomie, daher wollten sie nicht auf sie verzichten.
Die Verteidigungsfunktion übernahmen die Türme wieder als Guelfen und Ghibellinen Krieg führten. Von den vielen hundert Türmen blieben nur Stümpfe erhalten. Wurde eine Stadt eingenommen, trug man gewöhnlich deren Türme ab. San Gimignano ist die einzige Stadt in der noch einige Türme in voller Höhe stehen.
Der Geschlechterturm war Bestandteil des Turmhauses (Casa-Torre), der charakteristisch für die damaligen Paläste war.
Der Wohnraum in den schmalen Palästen war sehr knapp.
Daher bildete sich im 14. Jahrhundert der Typus des breiteren Stadtpalastes mit regelmäßig angeordneten Fenstern und Portalen, dem bald ein Innenhof hinzugefügt wurde.
Aus dem Turmhaus entwickelte sich der toskanische Kommunalpalast, der Palazzo Pubblico.
Das älteste Beispiel eines eigenständigen toskanischen Kommunalpalastes ist der Palazzo dei Priori in Volterra. Dieser Palast wurde Vorbild für den Palazzo Vecchio.
Er besitzt einen Wachtturm, einen dreifachen Zinnenkranz und einen Wehrgang.
Der Palazzo Vecchio wurde Vorbild für die Familienpaläste der Frührenaissance.

 
 

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