Taki 183
Der wahrscheinliche Begründer der Graffiti Kultur ist Taki 183.
Er war ein Jugendlicher aus Manhatten, einem Stadtteil aus
NewYork. Taki war ein Botenjunge und kam somit überall in NewYork herum. Er war sehr arm und konnte sich sein Leben nur schwer finanzieren. Ihm schien es als ob keiner ihn beachten würde. Da kam er auf die Idee seinen Namen und seine Hausnummer an Wände zu schreiben. Bald war sein Name überall in NewYork zu sehen. Die Tageszeitung New York Times machte am 21.07.1971 ein Interview mit Taki. Dort fragte man ihn warum er das tut und er antwortete er tut was er tun muss. Durch das Interview fing eine Menge Jugendlicher an ihre Namen zu verbreiten. Taki sein Schriftzug sah meistens so aus:
Wie man sehen kann war das noch eine sehr einfache Form von Graffiti, doch es ging nicht darum das es gut aussieht. Es ging darum auf sich aufmerksam zu machen. Der Tag wurde mit einem einfachen Filzstift an eine Mauer gemalt und hat keinen zeichnerischen Wert. Doch diese einfachen Tags waren der Anfang von einer ganz neuen Jugendkultur die noch bis heute modern ist und auch noch sehr lange weiter bestehen wird und sich auch noch extrem weiterentwickeln wird. Das "Tagging" ist eine auch heute noch verbreitete Art des Graffitis.
Can 2
Ein weiterer bekannter Künstler ist Can 2. Can 2 ist wahrscheinlich einer der bekanntesten Künstler Deutschlands. Er ist Mitglied der United Artists, ein Zusammenschluss von Sprayern der ganzen Welt, und er ist Gründer der Stick Up Kids, einer Gruppe von guten Sprayern aus Deutschland. Er ist vor allem bekannt für seine meisterhaften Charakter, die unglaubliche Schattenefekte aufweisen. Das ist im oberen Bild sehr gut zu sehen. Seine Art von Malen ist meistens der Wildstil. In seine Schriftzüge malt er sehr gerne Highlights wie Wellenlinien oder Farbkleckse hinein.
Can 2 wurde 1983 auf Graffiti aufmerksam und fing sehr klein in seiner Heimatstadt Mainz an. Während der folgenden drei Jahre beschäftigte er sich intensiv mit dem Thema Graffiti. Er zeichnete anfangs nur in sein Blackbook bis er so gut war um auch an Wände zu sprayen. In dieser Zeit kam er seinem heutigem Stil ein gutes Stück näher. 1989 beschloss er sich nach Aufträgen zu arbeiten um damit Geld zu verdienen. Schon bald war er in ganz Deutschland aktiv. 1992 entschloss er sich ein 3-jähriges Illustrationsstudium zu absolvieren und beendete dieses als Semesterbester. Während dieser Zeit traf er viele Bekannte und wurde wieder neu zum schreiben inspiriert. 1993 gründete er seine Crew die Stick Up Kids. Diese Crew war mehr eine Gemeinschaft von Freunden als eine Graffiti-Crew. In den folgenden Jahren gründete er ein Klamotten-Label das sehr gut läuft. Er war auf einer Vielzahl von Jams zu Gast und wurde in eine internationale Sprayergruppe aufgenommen die sich Montana Writer Team nennt. Er hat mit seinen Bildern seinen Jugendtraum erfüllt und ist einer der bekanntesten Sprayer der Welt geworden.
Keith Haring
Keith Haring ist eigentlich kein Künstler der mit Graffiti bekannt geworden ist. Seine Kunstrichtung ist die Popart, eine Kunstrichtung die sich in den 60ziger Jahren entwickelte. Keith Haring hat aber eng mit Leuten aus der Graffitiszene zusammen gearbeitet und ist daher den meisten Sprayern ein Begriff. In seinem Leben hat er viel gemacht und erlebt. Von 1976 - 1978 studierte er an einer kommerziellen Kunstschule in Pittsburgh. In diese Zeit fiel seine 1. Einzelausstellung von abstrakten Zeichnungen am Pittsburgh Center For The Arts.1978 führte er sein Studium an der School of Visual Arts in New York fort. Nebenbei bemalte er die schwarzen Werbeflächen in U-Bahn-Stationen mit seinen Figuren.1980 organisierte Haring zahlreiche Ausstellungen im Erdgeschoss einer Kirche. Bevor seine Werke weltberühmt wurden, war sein wahrscheinlich wichtigstes Projekt die Teilnahme an der Times Square Ausstellung.1981 bemalte er große Wände einer Schule in einem Drogenviertel New Yorks, um auf die Folgen von Crack hinzuweisen. Dieses Projekt startete er weil sein damaliger Freund drogensüchtig war. Er selbst experimentierte mit LSD und versuchte, diese Droge in seinen Bildern wiederzubringen, malte auch im LSD-Rausch, wobei er immer wieder die Vision eines geordneten Universums hatte, welches ihn nicht mehr losließ. Trotzdem bemühte sich Haring, Jugendliche über die Drogensucht aufzuklären. In diesem Zusammenhang malte er zum Beispiel einmal eine riesige Freiheitsstatue. Drumherum sollten Kinder und Jugendliche ihre Auffassung von Freiheit malerisch darstellen, denn er glaubte, dass Kunst am besten ist, wenn sie spontan ist. Daraus entwickelte sich auch sein eigener einzigartiger Comic-Stil, der ihn weltberühmt machte. In dieser Zeit bemalte Haring erstmals auch Gegenstände und nicht nur Leinwände oder Papier, wie z. B. Plastik, Metall und Gartenstatuen. Darauf folgten bedeutende Ausstellungen von Zeichnungen und Graffiti Art. Außerdem beteiligte er sich an der New York New Wave Ausstellung in New York City. Bereits 1982 begann Haring, seine Arbeiten überall auf der Welt in Museen und Galerien auszustellen Er wurde eingeladen, an öffentlichen Projekten teilzunehmen wie z. B. gegen Analphabetismus und Aids. Haring blieb seiner früheren Begeisterung treu, grundsätzlich alles - von der Kühlschranktür bis zu Plastikplanen - zu bemalen. Er arbeitete weiterhin daran, einem breiten Publikum darzulegen, wie er die Themen Geburt, Tod, Liebe und Krieg sieht und dies nicht nur in Amerika, sondern auch in anderen Ländern, wie z. B. Deutschland, wo er an der Documenta 7 in Kassel teilnahm. Am Times Square wurde sogar einen Monat lang eine 30-Sekunden-Animation nach seinen Zeichnungen ununterbrochen gezeigt.1983 - 1985 beteiligte er sich an verschiedenen weltweiten Ausstellungen, u. a. in Sao Paulo, Tokio, Paris und Amsterdam. Auf einer dieser Ausstellungen begegnet er auch Andy Warhol. In dieser Zeit begann er, auf Leinwände zu malen.1986 hörte er auf, U-Bahn-Stationen zu bemalen. In New York werden vorübergehend 3 große Skulpturen von ihm auf dem Hammarskjold-Platz aufgestellt. Diese Skulpturen sollten einladen zum Anfassen, darauf sitzen, Klettern und als Sonnenschutz dienen. Für das Video ,,I′m not perfect\" bemalte er den Körper von Grace Jones. Doch sein wahrscheinlich wichtigstes Projekt in diesem Jahr war die Eröffnung des ,,Pop Shops\", in dem man bedruckte T-Shirts, Poster und andere Artikel des Künstlers kaufen konnte. 1987 engagierte sich Haring erneut mit seiner Kunst gegen Aids.1988 wurde eine Filiale des ,,Pop Shops\" in Tokio eröffnet. Zusammen mit Kindern bemalte er Wände in Chicago und Atlanta.1989 wird die gemeinnützige Keith-Haring-Stiftung gegründet.1990 bemalte er ein Auto in einer Galerie in Deutschland. Dies war eines seiner letzten Werke, denn Keith Haring starb am 16. Februar 1990 an Aids.
Keith Haring wollte Kunst für die Menschen machen. Er versuchte immer auch, einen Teil seiner Persönlichkeit in die Bilder mit einfließen zu lassen. Jedes seiner Bilder erzählt eine eigene Geschichte. Er hatte viel Spaß daran, mit0 Kindern zu arbeiten, was man an verschiedenen Projekten, wie an seiner Freiheitsstatue oder auch an den vielen Workshops mit Kindern erkennen konnte. Er hatte das Gefühl, dass seine Figuren lebendig werden, wenn man sie aus Stahl anfertigte. Harings einzigartige Bilderwelt ist auch ein Echo der Hip-Hop-Musik, die er gerne hörte. Seine Männchen mit rhythmischen Bewegungen und akrobatischen Verrenkungen sollten den Breakdance symbolisieren. In den letzten 3 Jahren seines Lebens entstanden seine stärksten Arbeiten. Sie sprachen indirekt oder direkt von seinem bevorstehenden Tod, haben aber nie die Sprache des Pops und vor allem die der Kinder verloren, was wahrscheinlich seine größte und wertvollste Gabe war.
Wie man sehen kann unterscheidet sich Harings Art stark von der Art der anderen Graffitiwrighter. Aber trotz der starken Abweichung wird er unter den meisten Sprayern als Kollege und auch als einer der besten Künstler eingeschätzt weil auch er seine Bilder zum Teil illegal an Hauswände gemalt hatte und weil er sich für die Probleme vieler Menschen eingesetzt hat.. Haring war einer der wenigen die einen Sinn in seine Bilder gebracht hatte.
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